Katholische Kirche
Juni ist Herz-Jesu-Monat!
An den beiden Festtagen unserer Pfarrei gibt es eine feierliche Herz-Jesu-Andacht in der Pfarrkirche:
Pfingstmontag, 1. Juni, Maria, Mutter der Kirche – Patrozinium unserer Pfarrkirche, 17.00 Uhr
Sonntag, 7. Juni, Dreifaltigkeitssonntag – Patrozinium unserer Pfarrei, 17.00 Uhr
Und zum Abschluss der Eucharistischen Andacht an jedem Dienstag (19.00 Uhr) sowie nach der hl. Kommunion in jeder Freitagsmesse (18.30 Uhr) beten wir die Herz-Jesu-Litanei.
Im Mittelpunkt der Herz-Jesu-Verehrung steht das am Kreuz durchbohrte Herz Jesu, was durch die Bibelstelle Johannesevangelium 19, 33 belegt wird: „Als sie (die Soldaten) aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, zerschlugen sie ihm die Schenkel nicht, sondern einer der Soldaten stieß ihn mit seiner Lanze in die Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.
“
Im Stich der Lanze wird die verletzende Kraft der menschlichen Sünde gesehen, das Herz steht für die Liebe Gottes gegenüber dem Sünder. In der Verehrung des angeblich durchbohrten Herzens identifiziert sich der Beter mit dem leidenden Christus und bittet für die, die diese Liebe nicht erkennen.
Papst Benedikt XVI. hatte in seiner ersten Enzyklika Deus Caritas est
, Gott ist die Liebe
ausdrücklich auf das durchbohrte Herz Jesu Bezug genommen.
Nach katholischer Lehre wurde die Kirche aus dieser Seitenwunde Jesu geboren, was mit Bezug auf Johannesevangelium 7, 37 – 39 begründet wird: „Am letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus da und rief: Wenn jemand Durst hat, komme er zu mir, und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. Damit meinte er den Geist, den jene empfangen sollten, die an ihn glaubten. Denn der Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.“
Am Kreuz spendete Jesus seinen Geist; das Wasser steht für die Taufe, das Blut für die Eucharistie. Weil beide Sakramente das Wesen der Kirche beschreiben, die aus dem Geist geboren ist, sieht die Theologie die Kirche aus der Seitenwunde Jesu geboren. Als im Hochmittelalter die Verehrung des leidenden Christus in den Mittelpunkt rückte, entwickelte sich so die Herz-Jesu-Verehrung. Im 17. Jahrhundert führten die Jesuiten die Herz-Jesu-Andachten als Form der Volksfrömmigkeit ein.
Quelle: http://www.heiligenlexikon.de
In diesen Monaten wird uns in einem Ausmaß wie nie zuvor bewusst, wie wertvoll Gemeinschaft ist – in der Familie, im Freundeskreis, vielfach auch im kirchlichen Leben! Kirchliche Solidarität erbittet in diesen Tagen auch Renovabis. Denn die Folgen des Corona-Virus treffen die Renovabis-Pfingstaktion empfindlich. Die Pfingstkollekte ist wichtig für die Projektarbeit von Renovabis. Aber durch die weiterhin starken Beschränkungen des öffentlichen Lebens sind kaum Veranstaltungen in unseren Gemeinden möglich und die Zahl der Gottesdienstbesucher bleibt eingeschränkt.
Dennoch geht die Arbeit in den zahlreichen Hilfsprojekten weiter. Menschen in der Ukraine, dem Beispielland der diesjährigen Pfingstaktion, aber auch in zahlreichen anderen Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, sind auf unsere Solidarität angewiesen.
Das Leitwort der Renovabis-Pfingstaktion zitiert 2020 die Bergpredigt (Mt 5,9): „Selig, die Frieden stiften – Ost und West in gemeinsamer Verantwortung“. Erstmals hat Renovabis einen Länderschwerpunkt für seine Pfingstaktion gewählt: die Ukraine. Die Situation im Osten des Landes zeigt, wie zerbrechlich der Friede in Europa ist: „Auch 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs müssen wir immer wieder neu darum ringen.“, so Pfarrer Dr. Christian Hartl, Hauptgeschäftsführer von Renovabis. „Frieden darf nicht als Abwesenheit von Krieg verstanden werden, sondern ist vielmehr ein Prozess, der aktiver Gestaltung bedarf und wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Gerechtigkeit und Freiheit voraussetzt.“
In der aktuellen Corona-Krise spüren wir, wie wichtig übergreifende Solidarität ist. Wer nicht nur an die eigenen Herausforderungen und Probleme denkt, sondern auch an die Nöte der Menschen in ärmeren Ländern, der dient dem Frieden.

Viele der Gesellschaften in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sind auch 30 Jahre nach Ende der kommunistischen Gewaltherrschaft zu keiner wirklichen inneren Befriedung gelangt. Die Verlierer des Umbruchs – gesellschaftliche Randgruppen, alte Menschen, Männer, Frauen und Kinder in strukturschwachen Regionen – erleben soziale Ausgrenzung und fehlende gesellschaftliche Teilhabe. So entsteht sozialer Unfrieden. Ungerechtigkeit zu vermindern und Not abzubauen sind für Renovabis wichtige friedensfördernde Maßnahmen. Deshalb unterstützt Renovabis seit mehr als einem Vierteljahrhundert Projektpartner dabei, die sozialen, bildungspolitischen und pastoralen Bedingungen in den jeweiligen Heimatländern zu verbessern.
Frieden zu schaffen beziehungsweise zu erhalten erfordert aber auch die Fähigkeit, Brücken zu bauen, Gemeinsamkeiten zu erkennen, Spannungen auszuhalten und Unterschiede zu tolerieren. Renovabis hat es sich zum Ziel gesetzt, genau diese Fähigkeiten zu stärken – und fördert deshalb Projekte zur Krisenprävention, zur Friedenserziehung von Kindern und Jugendlichen in Regionen mit gewaltbelasteter Vergangenheit oder Jugendbegegnungen zwischen Ost und West, die dazu beitragen, Verständnis füreinander zu entwickeln.
Bild: Mitarbeiterin der Caritas Severodonetsk zusammen mit Frauen an einem mobilen Laden in Bobrove. (Foto: http://www.renovabis.de)
Von Christi Himmelfahrt bis zum Vorabend von Pfingsten wird traditionell die Pfingstnovene gebetet. Das sind neun Tage des Gebets um den Heiligen Geist. Vorbild sind die Apostel, die nach der Himmelfahrt Jesu gemeinsam mit Maria neun Tage im Gebet verharrten, bis am Pfingstfest der Heilige Geist auf sie herabkam und damit die Geschichte der Kirche begann.
„Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. (Apg 1,13-14)
Beten wir um ein neues Pfingsten für uns, für unsere Pfarrei, für unsere Stadt Guben!
Eine Möglichkeit ist die Pfingstvovene von Renovabis: https://www.renovabis.de/…/…/files/11084/novene_2020-web.pdf
Oder ein täglich gleichbleibendes Gebet um den Heiligen Geist: https://www.pfingsten.de/…/ge…/gebet-fuer-die-pfingstnovene/
Die heutige Sonntagsmesse war eine ganz besondere: seit Beginn der Corona-Krise die erste heilige Messe in der Pfarrkirche wieder mit Gemeinde – und sie erste heilige Messe in der frisch renovierten Pfarrkirche. Wir haben die Zwangspause genützt und die für den Herbst geplante Kirchenrenovierung anlässlich des kommenden Jubiläumsjahres vorgezogen: Elektrik und Innenanstrich würden erneuert, die Marienstatue restauriert, Böden neu eingelassen und versiegelt, alles geputzt …
Pfarrer Artur Żuk nutzte deswegen auch die Predigt, um – wie er sagte – Zeugnis abzulegen für wahre „Bausteine“ der Kirche, die in dieser schwierigen Zeit mit vollem Einsatz dabei waren, um alle notwendigen Arbeiten in ehrenamtlichem Einsatz zu leisten. Auch allen, die nicht aktiv dabei sein konnten, aber im Hintergrund treu im Gebet und im Mittfeiern der Gottesdienste über Livestream die ganze Pfarrei mitgetragen haben.
Foto: Screenshot Live-Übertragung
Ein Fotoalbum von der Renovierung der Pfarrkirche gibt es hier!
Nachdem seit Wochen öffentliche Gottesdienste aufgrund staatlicher Vorgaben nicht möglich waren, können sie nun unter Wahrung der vorgeschriebenen Schutz- und Hygienevorgaben wieder stattfinden. Die Dispens von der Sonntagspflicht (CIC can. 1247) gilt dennoch weiterhin. Das vorliegende Schutzkonzept für das Bistum Görlitz soll dabei helfen, verantwortlich mit den Lockerungen der Versammlungsordnung im Rahmen der Corona-Pandemie umzugehen. Es bleibt in der Verantwortung jedes einzelnen, andere nicht zu gefährden und sich selbst zu schützen.
Für die Umsetzung der staatlichen Vorgaben hat das Bistum Görlitz unter anderem folgende Richtlinien erlassen (Auszug):
Foto: Riccabona
Brandenburg erlaubt wie zuvor Berlin ab 4. Mai Gottesdienste mit bis zu 50 Teilnehmenden. Bedingung sei, dass die staatlichen Hygiene- und Abstandsvorschriften eingehalten würden, erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke.
Erlaubt sind auch Bestattungen mit bis zu 50 Personen und Trauerfeiern im privaten und familiären Bereich mit bis zu 20 Personen sowie die Begleitung Sterbender im engsten Familienkreis.
Ab Dienstag, den 5. Mai finden die Wochentagsmessen wieder öffentlich zu den regulären Zeiten in der Kapelle statt. Achtung: maximal 10 Teilnehmer!
Ab Sonntag, den 10.Mai finden die Sonntagsmessen wieder regulär um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche statt. Achtung: maximal 50 Teilnehmer!
Für die genauen Sicherheits- und Hygienevorschriften warten wir noch auf die Anweisungen des Bistums.
Auch werden wir bei den ersten wieder öffentlichen Messen Erfahrungen sammeln und gegebenenfalls Adaptierungen vornehmen.
Die Sonntagsmessen werden weiterhin auf unserer Facebookseite live übertragen!
Und eine wunderbare Überraschung gibt es am 10. Mai auch noch: Wir haben die Zeit der Corona-bedingten Beschränkungen genutzt und in den letzten Wochen die Pfarrkirche innen renoviert! Mehr darüber noch später …
Bild: Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche (Foto: Żuk)
Die Corona-Krise hat uns leider weiter fest im Griff. Die Beschränkungen werden zwar schrittweise wieder gelockert, trotzdem sind einige unserer geplanten Festmessen und Veranstaltungen dieses Jahres nicht möglich.
So mussten wir ja schon unsere diesjährige Erstkommunion, die für den Barmherzigkeitssonntag geplant war, absagen. Einen neuen Termin wollen wir erst planen, wenn wir diesen auch mit Sicherheit halten können. Das kann daher noch dauern, bitte um Verständnis!
Schweren Herzens müssen wir auch die Firmung und die Beauftragung der Lektoren mit Bischof Wolfgang am Pfingstmontag absagen. Ebenso kann der für 27. Mai geplante Pfarrausflug nicht stattfinden – die Grenzen zu Polen werden noch geschlossen und größere Reisegruppen bis dahin auch noch nicht möglich sein.
Für den Religionsunterricht ist es sinnvoll, alle Klassen erst wieder im September zu beginnen.
Über alle neuen Entwicklungen halten wir Sie hier auf dem Laufenden!
Bitte nützen sie auch weiterhin die Möglichkeit, einzeln oder in der Gruppe der im gemeinsamen Haushalt lebenden Personen ins Pfarrhaus zu kommen, für eine Aussprache, geistliche Begleitung oder um das Sakrament der Beichte und die heilige Kommunion zu empfangen.
Foto: Pfarrei Guben
Bischof Wolfgang Ipolt hat sich zu den gestern von der Bundesregierung in Abstimmung mit den Landesregierungen beschlossenen Lockerungen im folgenden Statement geäußert:
„Für die Menschen ist es ein Zeichen der Hoffnung, dass es ab kommenden Montag Lockerungen im Hinblick auf die Vorsichtsmaßnahmen in der Corona-Krise geben wird. So kann das normale Leben langsam wieder zurückkehren. Bedauerlich ist es allerdings, dass weiterhin öffentliche Gottesdienste verboten sein sollen. Der Verzicht auf die Feier des Osterfestes war ein großes Opfer, das die Kirchen in dieser Zeit gebracht haben. Am Freitag, dem 17. April 2020 wird es darum noch einmal Gespräche zwischen Religionsvertretern und der Bundesregierung geben und ich hoffe sehr, dass hier eine sinnvolle Einigung über die Möglichkeit von öffentlichen Gottesdiensten gefunden wird. Selbstverständlich werde ich die Gemeinden im Bistum Görlitz dazu anhalten, dabei die vorgeschriebenen Vorsichtsmaßnahmen unbedingt einzuhalten. Wir können und müssen uns und unseren Nächsten schützen, aber wir dürfen uns nicht von Infektionsangst oder gar Todesangst treiben lassen. Ostern ist da für mich das große Hoffnungsreservoir, aus dem wir Christen leben.“
Foto: Bistum Görlitz
Osterpredigt von Diakon Markus
Zur Fastenzeit und zu Karfreitag hat die Krise mit all ihren Folgen und Einschränkungen ja irgendwie gepasst. Aber jetzt ist Ostern, wir feiern Auferstehung. Und doch geht alles weiter wie bisher?
Es ist der erste Tag der Neuen Schöpfung, siehe ich mache alles neu! Und alles bleibt beim Alten? Kein Ende der Krise? Wie können wir da Auferstehung feiern, wenn die Umstände so gar nicht dazu passen?
Nun, es wurde schon in weit schlimmeren Zeiten und unter viel schwierigeren, ja gefährlicheren Umständen Ostern gefeiert. Und ja, wirklich gefeiert, mit Freude.
Denn die Auferstehung Jesu Christi gibt uns die Gewissheit, dass Gott das letzte Wort hat, dass das Leben immer den Tod besiegt, das Licht immer die Dunkelheit überwindet. Auch wenn man oft in der Geschichte zuerst noch nicht viel davon gesehen hat.
Wie lange haben die Jünger gebraucht, bis sie halbwegs begriffen haben, was da geschehen ist? Wie viele Jahre hat sich ein Übel – welcher Art auch immer – hingezogen, bis es schließlich doch verschwunden ist.
Gott siegt immer – aber er wirkt im Verborgenen. Das Leben besiegt immer den Tod – aber immer im Stillen. Die Liebe ist die größte Macht des Weltalls – aber sie beginnt immer im Kleinen. Das Kleine und das Schwache hat Gott erwählt, um das Große und Starke zu beschämen.
Und das ist auch das Geheimnis von Ostern, das wir vielleicht in diesem Jahr, unter diesen Umständen besonders erfassen und erfahren können: Auferstehung beginnt innen! Die neue Schöpfung bricht sich von innen nach außen die Bahn und bricht hervor.
So geschah es bei der Auferstehung des Herrn: Niemand weiß, wann genau es geschah, zu welcher Stunde. Niemand weiß, wie es geschah, niemand war dabei, niemand hat es gesehen. Was ist im Grab geschehen, was im Reich des Todes? Was für ein Vorgang hat zwischen Vater und Sohn, vereint mit dem Heiligen Geist, stattgefunden?
Wir wissen es nicht. Es war ein innerer Vorgang, im Inneren Gottes selbst. Ein Geschehen im Inneren des Grabes, das dann schließlich das Grab gesprengt hat, den Stein fortgeschoben und die ganze Erde erschüttert hat.
Der Herr hat alle Sünden der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft auf sich geladen, aufs Kreuz getragen, ist für uns zur Sünde geworden und hat in seinem Opfertod die ganze Schuld für uns bezahlt. Am Pfahl ist er für uns zum Fluch geworden und ist in die äußerste Gottferne geschleudert worden. „Hinabgestiegen in das Reich des Todes.“ Die Folge der Sünde, der Trennung von Gott, ist der Tod.
Doch hat er dies alles nicht aus seinem eigenen Verschulden erleiden müssen, sondern er hat es freiwillig, aus Liebe auf sich genommen. Diese Hingabe seiner selbst, die Hingabe sogar seiner eigenen Göttlichkeit hat aber den Tod besiegt.
Indem der Sohn Gottes selbst in den Tod gegangen ist, konnte er den Tod von innen her, in seiner Wurzel überwinden und besiegen. Er hat das Grab von innen her aufgesprengt. So kann man es auch auf den schönen Anástasis-Ikonen der Ostkirche sehen, auf denen die Grabplatte zerbrochen ist.
Und so kann man es auch auf dem Turiner Grabtuch sehen. Es gibt unzählige stichhaltige Beweise seiner Echtheit, die aber hier nicht das Thema sein können. Auf einen möchte ich aber in unserem Zusammenhang hinweisen:
Bis heute weiß man nicht, wie das Negativbild des Gekreuzigten auf das Tuch gekommen ist. Selbst mit keiner der modernsten Methoden, die uns heute zur Verfügung stehen, kann man auch nur ein annähernd ähnliches Ergebnis erzielen.
Die aktuelle Forschung kann es sich nur durch eine extrem hohe Strahlung erklären. Der italienische Forscher Giulio Fanti hat berechnet, dass es 34 Billionen Watt ultravioletter Vakuum-strahlung gewesen sein müssten. Eine für uns komplett unvorstellbare Energie.
Wir könnten im Grabtuch tatsächlich ein Zeugnis des Momentes der Auferstehung vor uns haben. Wie gesagt: Wir wissen nicht, wie Auferstehung geschieht, aber auch das Turiner Grab zeigt uns, dass es ein innerer Vorgang ist, der in die äußere Welt, in das Materielle, das für uns Sichtbare durchbricht.
Man könnte sagen, die Auferstehung als Neuschöpfung ist wie ein zweiter Urknall.
Im Anfang schuf das Wort Gottes Himmel und Erde. Es werde, und es ward. Und den Moment des Urknalles können wir noch heute als Hintergrundrauschen des Weltalls wahrnehmen – auf materieller Ebene. Auch auf geistiger Ebene dauert die Schöpfung weiter fort, denn ohne das Wort Gottes, das alles hält und trägt, würde alles Seiende sofort ins Nichts zurückfallen.
Und bei der Auferstehung sprach Gott: „Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht, wenn du erscheinst in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, wie den Tau in der Frühe.“ Und der zweite Urknall breitet sich seitdem vom Heiligen Grab in Jerusalem aus und erneuert alles Leben, die ganze Schöpfung von innen her zur Herrlichkeit Gottes.
Ja, liebe Schwestern und Brüder, und genau das geschieht auch, wenn wir es in den äußeren Umständen nicht – noch nicht – sehen und erfahren können. Das geschieht auch heute, wenn wir in einer Zeit der Krise nicht so Ostern feiern können, wie wir es gerne wollten.
Aber vielleicht helfen uns gerade die äußeren Umstände, in diesem Jahr mehr nach innen zu schauen, zu lauschen, auf das, was auf geistig-geistlicher Ebene geschieht.
Vielleicht erfahren wir selbst die unüberwindliche Kraft, den Sieg der Auferstehung in uns selbst, in unserem Inneren, das der Herr an diesem Tage neu erschaffen hat.
Amen.
Foto: Pfarrei Guben
Die Drei Heiligen Tage – das sogenannte TRIDUUM SACRUM – stehen unmittelbar vor uns. Verschiedene Sprachen bringen diese für die Christen heiligste Zeit auf den Punkt: Karwoche, Hohe Woche, Große Woche, Heilige Woche weisen auf das Wichtigste in unserem Glauben hin – auf die Einsetzung der Sakramente, auf das Leiden und den Erlösertod Christi, wie auch auf seinen endgültigen Sieg – die Auferstehung.
Wir merken ganz genau, dass diese Zeit anders ist, dass sie uns unseren Glauben einerseits herausfordert, andererseits wieder sehr deutlich stärkt und zum Klingen bringt. Die Drei Heiligen Tage beinhalten den intensivsten Glaubensprozess des Jahres. Auf drei Tage verteilt zelebrieren wir das eine große Geheimnis der Erlösung:
– Am Gründonnerstag rückt die Einsetzung der Eucharistie und des Priestertums ins Zentrum: In den Lesungen geht es um das Paschamahl im Alten Testament und das Letzte Abendmahl Jesu. Das Evangelium behandelt die Fußwaschung, die Jesus damals an seinen Jüngern vorgenommen hat. Die Besonderheit des Abends wird bei der Wandlung deutlich, wenn – zum einzigen Mal im Kirchenjahr – die Worte verändert werden. Dann heißt es je nach Hochgebet „Denn in der Nacht, da er verraten wurde – das ist heute -, nahm er das Brot und sagte Dank…“
– Am Karfreitag feiert die ganze römisch-katholische Kirche keine Eucharistiefeier, aber dafür Kreuzenthüllung und Verehrung mit den Großen Fürbitten (die ältesten Gebete der Kirche). Man empfängt die Heilige Kommunion, die am Vortag konsekriert wurde, und den Schlusssegen ohne das Kreuzzeichen. Danach herrscht Grabesstille.
– Die Osternachtsfeier ist das Zentrum des „Triduum Sacrum“, die „Mutter aller Vigilien“ und wie die Christmette die „Nacht der Nächte“, ja die längste Messe des Jahres. Die Liturgie besteht aus den vier Elementen: Lichtfeier, Wortgottesdienst, Wasserweihe und Eucharistie. Das ganze liturgische Geschehen begleitet große Freude des Lebens und der Auferstehung.
Nun stellt sich die Frage, ob ich es tatsächlich erleben will, oder es reicht mir halt meine Gewohnheit oder mein bisheriges Brauchtum? Um den Gipfel des Jahres zu erreichen muss ich mich doch etwas anstrengen, sowohl physisch (an den besonderen Gottesdiensten – wenn auch nur über Radio, Fernsehen oder Internet teilnehmen), als auch spirituell (eine ehrliche und tiefe Osterbeichte ablegen), mein Herz und meine Seele für die besondere Zeichen Gebete, Gesänge und vor allem für die Gegenwart des Herrn zu öffnen. In dieser heiligen Zeit dürfen wir nicht bloß auf eigene Bedürfnisse schauen, sondern das enorm riesige Geschenk der Gnade und der ewigen Zukunft, die Christus uns entgegenhält, zu empfangen.
Merke! ER will dich nicht bloß ERheitern, sondern ERlösen! In diesem Sinne wünsche ich Euch allen tiefe Erlebnisse und starke Gotteserfahrung am kommenden Auferstehungsfest 2020: Frohe Ostern!
Ihr/Euer Pfarrer
Artur Zuk