„Warum Firmung?“ – Bischof Ipolt spendete das Sakrament in Guben

„Warum?“ – So beginnen die meisten Fragen von Kindern und Jugendlichen an ihre Eltern oder andere Erwachsene. Diese Fragen, besonders den Glauben betreffend, seien sehr wichtig und sollten ernst genommen werden, betonte Bischof Wolfgang Ipolt bei einer Heiligen Messe mit der Spendung der Firmung am Pfingstmontag in unserer Pfarrkirche.

„Warum habt ihr mich taufen lassen?“ fragte Bischof Ipolt stellvertretend für die Jugendlichen. Weil die Taufe in die Gemeinschaft des Glaubens hineinführe, die grundlegend für die Weitergabe und Entwicklung des Glaubens sei. „Warum gibt es in der Kirche verschiedene Regeln, an die sich alle halten sollen?“ Die Kirche sei wie eine große Familie, so der Bischof, in der auch Aufgaben verteilt und Regeln für ein gutes Zusammenleben eingehalten werden müssen. Und schließlich: „Warum ist es wichtig, als katholischer Christ gefirmt zu sein?“ – Weil der Heilige Geist uns befähige und ermutige, für unseren Glauben einzustehen und vor anderen glaubwürdig Zeugnis dafür abzulegen.

Sechs Jugendliche und ein Erwachsener erhielten das Sakrament der Firmung. Unsere Pfarrkirche, die Maria Mutter der Christenheit geweiht ist, feierte am Pfingstmontag auch ihr Patrozinium. Deswegen wurde der Gottesdienst auch mit einer Erneuerung der Weihe der Pfarrei an Maria abgeschlossen.

Diakon Markus

Foto: Meiert

Priester!? Braucht’s das noch? 

Den neuen „Angelus“ für die Monate Juni bis August gibt es hier zum Herunterladen!

Den Leitartikel unseres Pfarrers können Sie schon hier anlesen:

Meine lieben Pfarrangehörigen, am 24. Juni 2023 feiert unser Kanonikus, Pfarrer emeritus Uwe Aschenbrenner, seinen 45. Weihetag und am nächsten Tag seinen 45. Primiztag. Daher wünschen wir unserem Jubilar Gottes reichen Segen und eine tiefe, innere Zufriedenheit sein Leben in den Dienst des Wortes Gottes und der Sakramente gestellt zu haben. Ad multos annos!

Dieser Anlass hat mich nachdenklich gemacht und auch meine eigenen 23 Jahre im Dienst des Herrn reflektieren lassen. Diese Reflexion wird gerade in den aktuellen turbulenten Zeiten in der Kirche äußerst wichtig, da der sogenannte „Priestermangel“ eine Herausforderung mit sich bringt und fragen lässt, ob es tatsächlich zu wenig Priester gibt oder eher immer weniger Gläubige, denen sie dienen sollen?

Hier weiterlesen!

Veni Creator Spiritus

Zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten beten wir besonders um die Herabkunft des Heiligen Geistes, des „Trösters“ und „Anwalts“, den Jesus versprochen hat. Die Pfingstnovene umfasst neun Tage des Gebetes, die sich aus der Apostelgeschichte herleiten. Dort wird erzählt, dass Jesus den Jüngern nach seiner Auferstehung vierzig Tage lang erschienen ist, bevor er sich in den Himmel erhob und zu Gott zurückkehrte. Daraufhin versammelten sich die Apostel in Jerusalem und „verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern“ (Apg 1,14). Als schließlich „der Tag des Pfingstfestes gekommen war“ (Apg 2,1) wurde die ganze Gemeinschaft der betenden Urgemeinde mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Hier gibt es eine schöne Novene, die sich aus einem täglich gleichbleibenden Eröffnungs- und Schlussgebet, einer kurzen Schriftlesung und Rufen zum Heiligen Geist zusammensetzt: Pfingstnovene

Es ist auch möglich, ein täglich gleichbleibendes Gebet zu nehmen, wie das Gebet für die Pfingstnovene nach der Weisung von Papst Leo XIII. (1897):

O Gott der Glorie, Herr der Heerscharen,
als Sieger bist du über alle Himmel emporgestiegen,
lass uns nicht als Waisen zurück,
sondern sende auf uns herab
den lebendig machenden Geist.

Sende uns den Geist der Wahrheit,
damit wir dich und den Vater
mehr und mehr erkennen.

Sende uns den Geist der Frömmigkeit,
damit wir den Vater im Geist
und in der Wahrheit anbeten. 

Sende uns den Geist der Stärke,
damit wir gegen das Böse in uns und um uns
tapfer zu kämpfen. 

Sende uns den Geist des Mutes,
mit dem du die Apostel ausgerüstet hast,
vor Statthalter und Könige zu treten
und dich zu bekennen. 

Sende uns den Geist der Geduld,
damit wir uns in allen Prüfungen
als deine getreuen Knechte bewähren. 

Sende uns den Geist deiner Liebe,
damit wir, von seiner Glut berührt,
das neue Gebot der Bruderliebe erfüllen. 

Sende uns den Geist der Freude,
damit wir uns glücklich preisen,
dass wir Kinder unseres Vaters im Himmel sind. 

Sende uns den Heiligen Geist, den Tröster,
damit wir in der Bosheit
und Gottlosigkeit der Welt nicht verzagen,
sondern uns deiner Nähe erfreuen.

Ursprung und Feier der Mai-Andacht

Aus: Ave-Maria-Glöcklein, A. Hungari, 1864

1.

Eine der schönsten und lieblichsten Marien-Andachten ist wohl die Maiandacht. Der Frühlingsanfang, das grüne, blühende, süßduftige und liederdurchklungene Erwachen der Natur wird der jungfräulichen Gottesmutter Maria geweiht. Gewiss sehr sinnig! Erwachte ja auch die Menschheit zu neuem Leben, als in der Gebenedeiten des Herrn die Weissagungen des Alten Bundes in Erfüllung gingen. 

Die Schriftsteller sind über den Ursprung dieser rührenden Andacht nicht einig. Mehrere Gelehrte schreiben sie dem heiligen Philipp Neri zu, der um das Heil der Seelen so besorgt und so eifrig war, den Kult der erhabenen Gottesmutter überall zu verbreiten. Dieser Heilige, der die Jugend ganz besonders liebte, hatte bemerkt, dass der Maimonat für die jungen Leute der gefährlichste Monat des Jahres sei. Trostlos darüber, dass er das Feuer ihrer Leidenschaften nicht im Zaum halten konnte, betrachtete er sie mit Rührung, die Augen voller Tränen. Endlich verfiel er auf den heiligen Gedanken, zur Königin der Jungfrauen seine Zuflucht zu nehmen und das jugendliche Alter während des Monats Mai unter ihren mütterlichen Schutz zu stellen. Zu diesem Zweck gab er den jungen Leuten Verhaltensregeln, wie sie diesen schönen, ihrer Unschuld so gefährlichen Monat heilig zubringen könnten. Er empfahl ihnen, der Mutter Gottes vor ihren Bildern, Bildsäulen und Altären fromme Huldigungen darzubringen, er verordnete tägliche Andachtsübungen, ununterbrochenen Besuch der Heiligen Messe und des christlichen Unterrichts, öfteres Gebet in Verbindung mit Tugendübungen und gottseligen Werken, schließlich eine allgemeine oder besondere Kommunion im Laufe oder am Schluss des Monats und Hingabe an die allerseligste Jungfrau. Die glücklichsten Erfolge krönten seine frommen Bemühungen, und dieser Monat, der sonst so gefährlich war, hauptsächlich in Italien, wurde ein Monat des Segens, der Blüten und Früchte des Heils trug, die die Kirche erfreuten.

In Italien also, diesem bevorzugten Land, wo die Religion ihren Thron hat und wo die erhabene Gottesmutter die rührendsten Huldigungen empfängt, hat die Marienandacht im Maimonat, wodurch der schönste Monat des Jahres dem besten und schönsten der Geschöpfe geweiht worden ist, ihren Ursprung genommen.

Das besagte Gefühl, das die Kinder der allerseligsten Jungfrau Maria bewog, ihr jeden Samstag des Jahres zu weihen und sie drei Mal des Tages zu ehren, hat ihnen den heilsamen Gedanken eingeflößt, ihr auch einen ganzen Monat zu widmen. Und weil man, als eine Weihegabe für eine Person, die man liebt und verehrt, das Beste und Angenehmste auswählen muss, so haben sie den schönen Maimonat gewählt, der durch die Erneuerung der Natur und durch die liebliche Vielfalt der Blumen, womit die Erde sich bedeckt, die Seele einzuladen scheint: auch der Gnade wieder geboren zu werden und sich mit hohen Tugenden zu schmücken, um daraus gleichsam eine Krone zu winden für die Königin des Weltalls. 

Die Maiandacht verbindet durch anmutige Lieder den blütenreichsten, freundlichsten Monat des Jahres mit dem Lieblichsten, Nachsichtigsten, unserer Schwachheit Zugänglichsten, was der Himmel nach Gott besitzt, und mit dem Unschuldigsten und Reinsten, was die Erde bietet. Sie ist ein der Jugend gebotener süßer Genuss, um sie durch den Reiz heiliger Festlichkeiten und melodischer geistlicher Gesänge von den ausgelassenen Freuden und unsittlichen Liedern abzulenken.

Diese zarte Andacht zu Maria ist für die treuen Herzen eine reine und überreiche Quelle von Gnaden und Gunstbezeugungen: Sie heiligt die schönste Jahreszeit und erhält die fromme Seele inmitten der Zerstreuungen, die sie umgeben, in heiliger Sammlung.

Diese Andacht, durch die Früchte der Gnade und des Heils, die sie reichlich hervorgebracht hat, in Anwendung gekommen, hat die Meere überschritten und ist heutzutage unter dem Schutz der Kirche, die sie durch zahlreiche Ablässe befördert hat, allgemein, also – katholisch geworden. 

Die Maiandacht besteht nicht nur in Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien, Deutschland, England, Irland, Rom, Neapel und allen Teilen Italiens, sie wird auch an den äußersten Grenzen des Erdballs gehalten und gefeiert. Der Lappländer am Eispol, der Indianer in seinen Urwäldern, der Araber unter dem Zelt in der Wüste, sind der Feier des Marien geweihten Monats nicht fremd. In allen fünf Kontinenten hat die unbefleckte Gottesmutter Kinder, die an sie denken und ihre bittenden Hände nach ihrem Gnadenthron ausstrecken. Es gibt niemanden, vom Fischer, der am Seeufer herumirrt, bis zu dem indianischen Jäger, der auf der einsamen Felsenspitze sitzt, der in diesem schönen Monat nicht sein Gebet an sie richtete. Der Schiffsjunge auf der stürmischen See hat ihr weißes Banner entfaltet, der im tiefsten Urwald Herumstreifende, hat am Fuß des Baumes, unter dem er Schutz gefunden hat, das wunderbare Bild der Mutter Gottes aufgestellt, und so haben sich die Worte des heiligen Lobgesangs erfüllt: „Alle Geschlechter werden mich selig preisen! Beatam me dicent omnes generationes!“ Klein und Groß, der Unwissende und der Gelehrte, die Hirten und die Könige, das Kind an der Mutterbrust und der Greis am Rand des Grabes, alle haben von Zeit zu Zeit die Wirkungen ihrer Barmherzigkeit empfunden, et misericordia ejus a progenie in progeniem. Alle werden sie kommen, um ihre Gebete zu den Füßen derjenigen niederzulegen, die alle Jahrhunderte „ihre Mutter“ genannt haben. Der eine wird ihren Altar mit ihrer dreifachen Blütenkrone schmücken, der andere wird eine Träne der Liebe und der Dankbarkeit darauf fallen lassen, die junge Braut wird ihren Brautring, die zärtliche Mutter das Andenken an ihr verstorbenes Kind, der junge Soldat die dem Feind abgenommene Fahne dort niederlegen!

Der Maimonat ist der Monat der heiligen Freuden. Er ist der Monat, wo die Natur Marien den Kelch ihrer schönsten Blumen aufschließt. Für sie entfalten sich die purpurnen Rosen, die Lilien unserer Täler, der fruchtbare Weinstock. Die Mädchen schmücken in diesem Monat ihre Altäre mit ihren Lilasträußen und blühenden Weißdornzweigen. 

Im Talgrund neben dem alten Felsen, am Ufer des klaren Bächleins, hat die fromme Schäferin der Königin der Jungfrauen ihren ländlichen Altar errichtet. Ihr seht daran nicht Marmorsäulen, nicht vergoldetes Tafelwerk, wohl aber findet ihr blumige Auen, dichtbelaubte Bäume, die ihm einen angenehmeren Schatten geben, als den unserer glänzendsten Tempel. Ihr hört da nicht die wohllautende Musik unserer großen Städte, aber ihr genießt die Ruhe der Felder. Ihr werdet da beim Anbruch des Tages das Gezwitscher der Vögel und den Lobgesang der glücklichen Schäferin an den Morgenstern hören!

Im Dörfchen haben die jungen Landmädchen ihren Festschmuck angezogen. Die Prozession des Marienmonats beginnt: Die Glocke ruft die Schar der Gläubigen in die Kirche, der Winzer steigt vom Hügel herab, der Ackersmann eilt von der Ebene herbei, der Holzhacker verlässt den Wald, die Mütter schließen ihre Hütten, um das Fest des Maimonats mitzufeiern. Bald sieht man die Geistlichkeit, die langen Reihen junger Mädchen erscheinen. Der Zug setzt sich in Bewegung und es erschallt der Gesang: „Meine Seele preist hoch den Herrn und mein Geist frohlockt in Gott meinem Retter; er hat herabgesehen auf die Niedrigkeit seiner Magd! – Er hat Großes an ihr getan durch die Macht seines Armes! – Die Hoffärtigen hat er zerstreut, die Demütigen hat er erhöht!“ – Das Banner der Heiligen, das Kreuz, die einzige Hoffnung unseres Heils eröffnet die Prozession. Dann kommt das Bild der unbefleckten Jungfrau Maria, auf einem mit Laubwerk verzierten Thron sitzend, und von vier jungen Mädchen getragen. Ihr Ehrengeleit besteht aus ihren keuschesten Kindern. Die Dorfbewohner folgen und ziehen durch das Dorf und an den blühenden Weißdornhecken hin, in denen die Nachtigall ihr Liedchen trillert. Die Bäume sind mit Blüten bedeckt oder mit jungem Grün geschmückt. Die Wälder, die Täler, die Bäche, die Felsen hören abwechselnd die Liebeshymnen an Maria, und zum Schluss sendet der Mond sein mildes Licht vom Himmel herab auf dieses geliebte Fest, das der lieblichste Monat jedes Jahr uns wiederbringt.

2.

Die Art und Weise nun, wie diese Andacht verrichtet wird, ist gewöhnlich folgende: Am Vorabend des ersten Mai wird der schönste Schmuck der Blumen aufgeboten, um die christliche Feier des Frühlings zu verherrlichen und einen Muttergottes-Altar zu zieren. Am ersten Mai abends zur festgesetzten Stunde, und so durch alle Tage des Monats, wird nach einem gegebenen Glockenzeichen das Hochwürdigste Gut vom Hochaltar auf den im Lichtglanz strahlenden, von duftenden Blumen umblühten Mai- und Muttergottes-Altar getragen und dort der heilige Segen gegeben. Hierauf folgt ein kurzer Vortrag, der ein Betrachtungs-Thema aus dem Leben Mariens, ein Ereignis, in dem ihre Macht und Gnade sich auffallend gezeigt hat, eine ihrer vielen Tugenden oder eine christliche Glaubenslehre in Verbindung mit ihrem Leben behandelt. Hat der Prediger geendet, so wird die Lauretanische Litanei gebetet oder gesungen. Auf die Litanei mit ihren Gebeten folgt an vielen Orten noch ein längeres oder kürzeres Marienlied. Den Schluss der Andacht macht der Segen mit dem Allerheiligsten zuerst vom Mai- und dann vom Hochaltar herab. – In den Häusern wird gleichfalls das Bild der heiligen Jungfrau oder ein kleiner Hausaltar geschmückt, und gebetet. – In Frankreich und Italien finden überdies während dieses lieblichen Monats feierliche Prozessionen statt und überhaupt wird alles aufgeboten, um die Maiandacht auf die würdigste und ansprechendste Wise zu begehen. Der Zudrang zu den Kirchen bei dieser Feier ist dort auch ungewöhnlich groß. Unzählige vereinigen sich mit ihrem Heiland im heiligen Altarsakrament, und senden in Gemeinschaft mit der glorreichen Maikönigin ihr heißes Flehen für die allgemeinen und besonderen Anliegen der Christenheit zum göttlichen Thron empor. Und kommt dann das Ende der Andacht, so sehen Männer, Frauen und Kinder, Städter und Landleute wehmutsvoll diesen lieblichen Monat Abschied nehmen. Die Erinnerung daran zieht sich erhebend und erheiternd durch das übrige Jahr dahin, und geraume Zeit vorher freut sich Alt und Jung wieder auf die Rückkehr des Marienmonats. Aber auch in Belgien, wo diese Andacht nun heimisch geworden ist, und in manchen Städten und Orten Österreichs, wie z.B. in Innsbruck, Linz, Salzburg und in zahlreichen Städten und Dörfern des übrigen Deutschlands, findet diese Andacht, die alle anderen an Zartheit und Anmut übertrifft, große Teilnahme und wird aufs Prächtigste und Rührendste gefeiert.

Übrigens besteht die Heiligung des Marienmonats wesentlich in folgenden Punkten:

1. Jeden Morgen opfert man alle Handlungen des Tages der jungfräulichen Mutter und durch sie ihrem göttlichen Sohn auf; und man lässt sich angelegen sein, sie alle heilig und vollkommen zu verrichten. 

2. Täglich nimmt man, wenn es geschehen kann, am heiligen Messopfer und der öffentlichen Maiandacht teil; jedoch kann letztere auch im Besonderen und zu Hause gehalten werden. 

3. Man betet oft entweder allein oder mit der Familie den heiligen Rosenkranz und die Lauretanische Litanei.

4. Man reinigt gleich anfangs seine Seele durch eine reumütige Beicht und empfängt die heilige Kommunion; wenigstens geschieht dies einmal im Verlauf des Monats.

5. Man arbeitet den Monat hindurch unverdrossen an der Ablegung eines Fehlers, sowie an der Aneignung einer Tugend, und bemüht sich überhaupt, der göttlichen Mutter durch die Reinheit des Herzens zu gefallen.

6. Schließlich sucht man die Verehrung Mariens auch bei anderen zu befördern und wirkt, wo man kann, zur Bekehrung eines Sünders.

Die Kirche hat diese Andachtsweise durch Erteilung reichlicher Ablässe genehmigt und alle Gläubigen zur eifrigen Teilnahme aufgemuntert. Im Erlass des Heiligen Vaters Pius VII. heißt es: „Allen Gläubigen, die öffentlich in der Kirche oder zu Hause im Kreis der Ihrigen während dem Monat Mai die heilige Jungfrau durch Huldigung, Gebete und andere Tugendübungen ehren werden, sei für jeden Tag dieses Monats ein Teilablass, und einmal im Monat, an dem Tag nämlich, an dem sie das heilige Sakrament der Buße und des Altars empfangen und für die Angelegenheiten der Kirche nach der Meinung Seiner Heiligkeit beten würden, ein vollkommener Ablass verliehen. Diese Ablässe können auch den Seelen im Reinigungsort zugewendet werden.“ Diese Ablässe sind von demselben Papst mittelst Beschlusses der Kongregation der Ablässe am 18. Juni 1822 auf ewige Zeiten bestätigt worden.

Fragt man, was und wie viel das christliche Leben durch diese Marianische Maifeier gewinnt, so ist darauf leicht Antwort zu geben. Die Erfahrung hat bisher immer gezeigt, dass sie an allen Orten, wo sie eingeführt wurde und lebhafte Teilnahme fand, erstaunenswerte Früchte hervorbrachte. Es kann auch nicht anders sein, denn wie sollte die Vereinigung von so vielen Kindern um die jungfräuliche Mutter, die ihr alle das Opfer der Liebe entgegen bringen und sie eifrig um ihre mächtige Fürsprache bei Gott anflehen, nicht große, gnadenreiche Fügungen für Personen, für Stadt und Land gewinnen können? Dann dürfen wir auch überzeugt sein, dass eine solche kindliche Feier zu Ehren der makellosen Jungfrau einen unauslöschlichen Eindruck auf die Gemüter macht und sie immer mehr für Tugend und Unschuld begeistert.

Ostern als Pascha

Ostern ist aus dem jüdischen Pascha (sprich: Pas-cha) oder Pessach hervorgegangen. Jesus hat mit seinen Jüngern ein – ganz besonderes – Paschamahl gefeiert. Dass Lamm dabei war er selbst. Und zur Stunde, als die Lämmer geschlachtet wurden, zur neunten Stunde am Vortag des Festes, ist Jesus am Kreuz gestorben, das wahre Osterlamm.

Das Paschafest geht zurück auf das Gedächtnis und die Vergegenwärtigung des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten unter Moses. Pascha heißt „Vorübergang“ oder auch „Durchgang“. Traditionell wurden und werden zwei Arten von Pascha unterschieden: ein auf Gott bezogenes und ein auf die Menschen bezogenes.

Beim ersten ist der Todesengel Gottes an den Häusern der Israeliten vorbeigegangen, die das Blut des Opferlammes an die Türpfosten gestrichen hatten. Beim zweiten sind die Israeliten durch das Meer hindurch in die Freiheit gezogen.

Auch der Tod und die Auferstehung Jesu ein Pascha, ein Vorübergang oder Durchgang. Die Passion Jesu ist das wahre Pascha, in dem sich die Vorausbilder und Andeutungen des Alten Testaments wahrhaft und ganz erfüllen.

Und auch hier unterscheiden wir ein Pascha Gottes und ein Pascha der Menschen: Das Pascha Gottes ist der Tod Jesu. Johannes ordnet sein ganzes Evangelium auf diese Bedeutung des österlichen Exodus hin. So heißt es in Joh 13,1: „Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen.“

Und das Pascha der Menschen ist das Geheimnis unserer Erlösung: Wenn wir Jesus nachfolgen, werden wir mit ihm sterben und mit ihm auferstehen. Und das geschieht in der Taufe! Deswegen ist auch die Ostern DER Ort für Taufen: Der Mensch taucht in das Wasser ein und stirbt. Der Heilige Geist kommt auf ihn herab, er taucht auf und wird in das neue, das ewige Leben geboren, in das Leben in Christus.

Jesus sagt selbst im Gespräch mit Nikodemus: „Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“Das Wasser ist das äußere Zeichen dieser Welt, die Geisttaufe ist das reale Heilgeschehen in der Wirklichkeit Gottes.

Mit dem Pascha Jesu vollziehen wir auch unser Pascha, unseren Durchzug durch das Rote Meer aus der Knechtschaft Ägyptens. der Sünde, in die Freiheit der Kinder Gottes. Wir leben also in einer neuen Wirklichkeit. Wie Jesus selber sagt: wir sind zwar noch in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt. 

Und das ist jetzt der entscheidende Punkt an Ostern: Wir sind zwar dazu bestimmt und dazu befähigt in der Wahrheit zu leben, in der Glaubenswirklichkeit, in der Wirklichkeit Gottes. Aber tun wir es auch? Leben wir nicht viel mehr, zumindest die meiste Zeit als alte Menschen in der alten Welt, im gefallenen Zustand in der Welt der Sünde?

In der Taufe hat sich für uns das Pascha vollzogen, und das Gelobte Land, die neue Wirklichkeit hat sich für uns geöffnet.  Nur, sind wir auch hineingegangen? Haben wir dieses Land in Besitzgenommen, es besiedelt, leben wir dort? Oder sind wir wieder zu den Fleischtöpfen Ägyptens, in das Land der Knechtschaft und der Sünde zurückgekehrt?

Die Taufe bewirkt gar nichts, wenn wir sie nicht leben! Deswegen feiern wir zu Ostern nicht nur das Pascha Christi, sondern auch unser eigenes Paschafest. Deswegen gibt es als Vorbereitung die Fastenzeit, die Bußzeit, damit wir erkennen, wo wir noch in Ägypten feststecken und noch nicht durch das Rote Meer in die Wahrheit und Freiheit gezogen sind. 

Deswegen feiern wir in der Osternacht auch die Erneuerung unseres Taufversprechens. Das ist nicht nur ein Gedächtnis an unsere Taufe, sondern die Vergegenwärtigung der Taufgnade, aus der wir befähigt sind, in der neuen Wirklichkeit zu leben. Vergessen wir nicht, zu welcher Herrlichkeit wir berufen sind, wie der Apostel Paulus sagt. 

Durch die Sakramente werden wir immer wieder mit dieser Herrlichkeit, mit dieser höheren Wirklichkeit verbunden. Deswegen: Falls sie noch nicht die Osterbeichte gefeiert haben – ich sage bewusst: gefeiert – dann holen sie diese noch in der Osterzeit nach!

Wir können nicht in der höheren Wirklichkeit, nicht in der Gegenwart Gottes leben, wenn wir in Ägypten feststecken, wenn wir in Sünde sind. Ostern und Sünde verträgt sich nicht, das schließt einander aus. Und wenn Sie im Stand der Gnade sind, dann machen Sie sich bewusst, vergegenwärtigen Sie: Pascha ist die Tilgung aller Sünden und das Hinübergehen in die Freiheit der Kinder Gottes.

Leben wir in dieser Wahrheit. Dafür ist Jesus gestorben und auferstanden. Halleluja!

Diakon Markus

Palmsonntag

Mit dem Palmsonntag hat die Karwoche, die Heilige Woche begonnen. Nach der Segnung der Palmzweige ziehen wir mit Jesus feierlich in Jerusalem ein. In der Lesung der Leidensgeschichte folgen wir ihm auf seinem Weg nach Golgatha und bis zum Grab. Wie Pfarrer Artur Żuk betonte, wird am Palmsonntag bereits das Mysterium der ganzen Karwoche zusammengefasst.

Fotos: Meiert

Misereor Fastenaktion

Es ist bereits Tradition: In der Fastenzeit gibt das bischöfliche Hilfswerk Misereor Menschen aus einem Land des globalen Südens die Möglichkeit, ihre Situation, ihre Nöte, aber auch ihre Lösungen für globale Probleme und Ungerechtigkeiten einer großen Öffentlichkeit in Deutschland bekannt zu machen.

In diesem Jahr ist das Schwerpunktland der südostafrikanische Inselstaat Madagaskar.

Misereor setze sich dafür ein, dass Frauen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Wandel mitwirkten, heißt es auf der offiziellen Internetseite der Misereor-Fastenaktion. „Daher stellen wir madagassische Frauen vor, die mit ihrer Willenskraft und ihrer Stärke überzeugen und vorleben: Frau. Macht.“

Für Gruppen und Kirchengemeinden, die sich mit dem Thema intensiver auseinandersetzen und die Fastenaktion vor Ort vorbereiten möchten, gibt es reichlich Input: Von Gottesdienst-Vorlagen, Aktionsplakaten und Werbevorlagen über Unterrichtsmaterialien, KiTa- und Jugendaktionen bis hin zum Hungertuch lässt sich auf fastenaktion.misereor.de eine große Vielfalt an Materialien finden.

Als Beispiele für gesellschaftlichen Wandel durch Frauen, die an wichtigen gesellschaftlichen Entscheidungen mitwirken, werden starke Frauen wie Ursule Rasolomanana, Josephine Rasolononomenjanahary, Bodo Razafiniaina und Sr. Modestine Rasolofoarivola vorgestellt.

Madagaskar liegt im indischen Ozean und hat eine Bevölkerung von rund 28 Millionen Menschen. Nach UNDP-Angaben belegt der Inselstaat auf  der Liste zum Human Development Index Rang 173 von 191 Staaten.

„Frauen sind in vielen und wichtigen Bereichen unterrepräsentiert und benachteiligt. Ein Grund, Geschlechtergleichstellung und Befähigung von Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung als Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen zu setzen“, so Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Obwohl beispielsweise bis zu 80 Prozent der kleinbäuerlich erzeugten Nahrungsmittel im Globalen Süden von Frauen produziert würden, gehöre ihnen weniger als ein Fünftel der Anbauflächen. „Das muss sich ändern“, forderte Spiegel. Madagaskar gehört zu den ärmsten Staaten der Erde. Die viertgrößte Insel der Welt leidet zudem unter den Folgen des Klimawandels.

Eröffnet wird die Fastenaktion am 26. Februar 2023 mit einem Gottesdienst im Augsburger Dom, der auch live im ARD-Fernsehen ausgestrahlt wird. Am 26. März, dem 5. Fastensonntag, werden dann in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands Spenden für die Arbeit von Misereor gesammelt. Im Rahmen der Fastenaktion wird auch das neue Misereor-Hungertuch vorgestellt, das der nigerianische Künstler Emeka Udemba gestaltet hat. Seine knapp drei mal zwei Meter große Collage zeigt die Erdkugel, die vier Händen zu entgleiten droht.

Von weltkirche.de/Misereor/KNA

WILLST DU AUFERSTEHEN?

DANN LEBE DEINE AUFERSTEHUNG SCHON JETZT!

Wir sind keine Menschen, deren Ziel Tod und Verderben ist. Wir sind zum Leben berufen. Unser Ziel oder unsere Bestimmung ist doch das ewige Leben. Nur aus dieser Perspektive sind Kreuz, Martyrium und Leiden verständlich. Sie sind Teil des ewigen Lebens. Denn wir leben bereits jetzt das ewige Leben. Wir haben nur ein Leben. Nicht zwei, sondern eins!

Es ist nicht so, dass ein Leben endet und ein anderes nach dem Tod beginnt. Mein Leben ändert sich zwar, aber es endet nicht – wie es in der Trauerliturgie heißt: Aus Samen (irdisches Leben) wird eine Ähre (ewiges
Leben) entstehen.

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Sonderkollekte für die Erdbebenregion

Angesichts der schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei ruft die Deutsche Bischofskonferenz für den 2. Fastensonntag (4./5. März 2023) zu einer Sonderkollekte in allen katholischen Gottesdiensten auf. Mit den Einnahmen aus der Kollekte sollen die Hilfsmaßnahmen für die Opfer der Katastrophe fortgeführt und verstärkt werden. Die gesammelten Gelder werden den katholischen Hilfsorganisationen, die in der Region tätig sind – vor allem Caritas international, zur Verfügung gestellt.

Zur Sonderkollekte erklärt die Deutsche Bischofskonferenz: „Noch immer erreichen uns erschreckende Bilder und Nachrichten aus dem syrischen und türkischen Erdbebengebiet. Die Zerstörungen sind kaum vorstellbar. Mit rund 47.000 Toten und Hunderttausenden Obdachlosen ist diese Naturkatastrophe zu einer gigantischen humanitären Katastrophe geworden. Unser Gebet gilt den Verstorbenen und deren Angehörigen, gerade auch den Betroffenen der neuen Beben. Unsere materielle Unterstützung für die Ärmsten der Armen ist weiterhin unverzichtbar. Solidarität ist das Gebot der Stunde. Ich bin dankbar, dass die Bistümer schnell und unbürokratisch finanzielle Hilfe für die Region zur Verfügung gestellt haben. Auch die Spendenaufrufe der Hilfsorganisationen finden hohe Resonanz. Aber wir merken, wie viel Not noch gelindert werden muss. Daher rufen die deutschen Bischöfe die Gläubigen zu einer Sonderkollekte am Beginn der Fastenzeit auf. Syrien und die Türkei dürfen nicht vergessen werden.“

Foto: Caritas Syrien

Hirtenwort zur Fastenzeit

Wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben.
(1 Joh 4,11)

Hirtenwort zur österlichen Bußzeit 2023 von Bischof Wolfgang Ipolt
Görlitz, den 26. Februar 2023

Am Aschermittwoch haben wir uns wie in jedem Jahr die Asche auf das Haupt streuen lassen und damit zum Ausdruck gebracht, dass wir uns auf den Weg der persönlichen Erneuerung und Umkehr machen wollen, der uns auf Ostern vorbereitet. Zu einem solchen Weg gehören konkrete Vorsätze, die uns helfen, tiefer in unser Christsein hineinzuwachsen.

Ich möchte Ihnen am Beginn der Fastenzeit dazu einige Anregungen geben.
Ich beginne mit einer kleinen Geschichte aus der Tradition des Judentums:

Ein Rabbi fragte einen gläubigen Juden: „Wann weicht die Nacht dem Tag? Woran erkennt man das?“ Der Gefragte versuchte eine Antwort: „Vielleicht, wenn man den ersten Lichtschimmer am Himmel sieht? Oder wenn man einen Busch schon von einem Menschen unterscheiden kann?“ – „Nein“, sagte der Rabbi, „die Nacht weicht dem Tag, wenn der eine im Gesicht des anderen den Bruder und die Schwester erkennt. Solange das nicht der Fall ist, ist die Nacht noch in uns.“

Diese Geschichte beleuchtet eine wichtige Frage unseres christlichen Lebens: die grundlegende Option für den Nächsten, die die Nacht des Egoismus überwindet. Erst wenn wir nicht mehr sagen: „Ich muss schließlich sehen, wo ich bleibe!“, sondern stattdessen: „Wie kann ich dir helfen?“ – dann wird es Tag – dann sehe ich in jedem anderen Menschen einen Bruder oder eine Schwester. Die Hl. Schrift sagt: „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht.“

Im Schuldbekenntnis am Beginn der Heiligen Messe heißt es: „Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken.“ Hier werden drei Bereiche genannt, in denen wir gegenüber anderen Menschen Gutes unterlassen oder Böses tun können – aber natürlich auch die Bereiche, in denen wir zur Liebe fähig sind.

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