Zeugen der Auferstehung

Das Leben Jesu Christi ist ein geschichtliches Ereignis. Gott ist wirklich Mensch geworden, er ist in die Geschichte der Menschen eingetreten. Es hat gelitten unter Pontius Pilatus, geschichtlich nachweisbar, er ist gestorben und er wurde begraben. Und er ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden. Es ist ein mehrfach bezeugtes Ereignis im Jahre 30. „Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen“, so sagt Petrus heute in der Apg. Paulus führt in der heutigen Lesung aus dem 1 Kor über 500 Zeugen der Auferstehung an! Ein Jurist, der ein Buch über die Auferstehung geschrieben hat, spricht von einem der bestbezeugten Ereignisse in der gesamten Menschheitsgeschichte überhaupt!

Es ist geschehen! Und doch, wäre die Auferstehung nur ein geschichtliches Ereignis, wäre sie bedeutungslos. Belanglos für uns hier und heute. Die Geschichte der Kirche bezeugt jedoch, dass die Auferstehung fortwirkt, bereits über 2000 Jahre. Ja, dass sie nicht nur bis heute und in alle Ewigkeit Auswirkungen hat, sondern dass sie stets gegenwärtig ist. Auferstehung ist jetzt – hier und jetzt. Der auferstandene ist da, mitten unter uns, ja in uns selbst. ICH BIN die Auferstehung und das Leben, sagt der Herr. Wo ER ist, da ist Auferstehung, da sind Sünde und Tod besiegt, da ist ewiges Leben.

Wie Jesus und seine Auferstehung in der Kirche gegenwärtig bleiben, zeigt uns das bekannte Evangelium von den Emmausjüngern. So, wie Jesus die beiden Jünger auf dem Weg begleitet, so geht er auch mit uns. Meist unerkannt, aber immer gegenwärtig. Seit unserer Taufe geht er den Weg mit uns. Ganz besonders aber ist er bei uns gegenwärtig, wenn sich mehrere von uns versammeln und – wie die beiden Emmausjünger, sich z.B. über ihn unterhalten, ihn in ihre Mitte stellen. Wie Jesus selbst sagte: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Und so wie er den beiden die Schrift auslegt und erklärt, so ist er auch für uns immer gegenwärtig im Wort Gottes – das er selbst ja ist! In den Worten der Heiligen Schrift, spricht er nicht nur zu uns, sondern ist er tatsächlich selbst gegenwärtig. Deswegen haben die Worte der Schrift, hat das Wort Gottes auch verändernde Kraft. Auferstehung eben! Und schließlich erkennen die beiden den Herrn beim Brechen des Brotes. So können auch wir ihn immer wieder aufs Neue beim Brechen des Brotes, bei der Feier der Eucharistie als den Auferstandenen erkennen, der mitten unter uns – und durch die Kommunion auch tatsächlich IN uns – gegenwärtig wird. 

Und so werden wir, wie die beiden Emmausjünger, selbst zu Zeugen der Auferstehung. Uns ist der Herr selbst begegnet. Wir haben seine lebendige, alles verändernde Gegenwart selbst erfahren! In der Geschichte gab es zahlreiche Zeugen der Auferstehung. Einige davon sind in der Hl. Schrift benannt und angeführt. Doch wir hier sind HEUTE Zeugen der Auferstehung. Und diese Botschaft, diese Frohbotschaft, dieses Euangelion sollen wir als seine Apostel hinaustragen in die Welt, um allen zu bezeugen: Der Herr ist auferstanden – Er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!

Diakon Markus

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