Herbst-Ausgabe des „Angelus“

Die neue Ausgabe des Gemeindebriefes „Angelus“ für die Monate September bis November 2020 ist im Druck und gibt es bereits hier als pdf-Datei zum Herunterladen!
Den aktuellen Beitrag unseres Pfarrers können Sie bereis hier im Voraus lesen:

„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“

Die Zeit rennt sehr schnell… Kaum habe ich in Guben meinen priesterlichen Dienst begonnen, ist schon ein Jahr vorbei… Was bringt das neue Jahr? Wir lassen uns überraschen! 😊

Eines ist sicher: Gott will uns sowohl eine neue Hoffnung schenken, als auch in die Zukunft schauen lassen. Daher wende ich mich an Sie/Euch alle mit den Worten aus dem Buch Jeremia: „Ich will Euch Zukunft und Hoffnung geben“, denn in den kommenden Tagen beginne ich als Pfarrer meinen 2. Dienstjahr in Guben und zugleich beginnen wir alle ein neues Schuljahr – auch im Bereich unserer Pfarrei und beim Religionsunterricht.

Ich möchte, dass der Religionsunterricht uns alle betrifft und nicht bloß die Schulkinder und Jugendlichen. Ich bitte Sie alle um Ihr beharrliches Gebet für alle Schüler und Schülerinnen, welche den Religionsunterricht besuchen werden. Sie brauchen unsere Gebetsunterstützung – sie brauchen die Erleuchtung des Heiligen Geistes und spirituelle Vertiefung, besonders im Bereich der Vorbereitung auf die heiligen Sakramente der Erstbeichte, der Erstkommunion, wie auch der Firmung.

Jeder Mensch braucht Unterweisung und permanente Fortbildung, angefangen natürlich bei den Kindern. Aber auch die Erwachsenen brauchen eine „Erfrischung“ des katechetischen Wissens und eine gewisse theologische Vertiefung, um den nicht religiösen Gubenern und Freunden richtig antworten uns sie auch wirksam evangelisieren zu können. 

Daher startet im Herbst ein neues Projekt: „GT – Gubener Theologie“. Es handelt sich um verschiede Themen aus der katholischen Theologie, die wir im alltäglichen Umgang mit den Menschen, wie auch zum eigenen Aufbauen brauchen.

Beten wir daher miteinander zum Heiligen Geist um Erleuchtung, um seine Assistenz und Führung, damit wir voller Hoffnung mutig in die Zukunft schauen können.

Ein gesegnetes und erfolgreiches neues Schuljahr 2020/2021!

Euer Pfarrer – Artur Żuk

Bild: Auf der Landkarte des Glaubens zurechtfinden … (Foto: Shutterstock.com)

Religionsunterricht beginnt im September

Nach langer Unterbrechung – zuerst durch die Corona-Zwangspause, dann durch die großen Ferien – beginnen wir im September wieder mit dem regelmäßigen Religionsunterricht. Die Klasseneinteilungen und Unterrichtszeiten sind wie folgt:

Religionsunterricht 1. + 2. Klasse
Donnerstag, 15.30 bis 16.15 Uhr
Beginn: 3. September
Lehrer: Diakon Markus M. Riccabona

Religionsunterricht 3. Klasse
und Vorbereitung auf die Erstkommunion
Mittwoch, 15.30 bis 16.15 Uhr
Beginn: 23. September
Lehrer: Pfarrer Dr. Artur Żuk

Religionsunterricht 4. + 5. Klasse
Donnerstag, 16.30 bis 17.15 Uhr
Beginn: 3. September
Lehrer: Diakon Markus M. Riccabona

Religionsunterricht 6. bis 8. Klasse
und Vorbereitung auf die Firmung
Mittwoch, 16.30 bis 17.15 Uhr
Beginn: 23. September
Lehrer: Pfarrer Dr. Artur Żuk

Anmeldung im Pfarrbüro

Foto: Symbolbild, Shutterstock.com

„Letztlich geht es um die neue Evangelisierung“

Stellungnahme von Bischof Wolfgang Ipolt zur neuen Instruktion der Kleruskongregation „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“. 

Es würde sich lohnen, in diesem vatikanischen Dokument einmal nachzuzählen, wie viele Male darin das Wort „missionarisch“ vorkommt. Das scheint mir der eigentliche cantus firmus dieser Instruktion zu sein. Bei aller Kritik, die derzeit geäußert wird, darf dieser Grundgedanke nicht klein geredet und übersehen werden.

Letztlich geht es um die neue Evangelisierung, die Papst Franziskus immer wieder insbesondere der Kirche in Deutschland ans Herz legt. Es heißt an einer Stelle: „In Anbetracht des bisher Gesagten geht es darum, Perspektiven auszumachen, die es erlauben, die ‚traditionellen‘ pfarrlichen Strukturen unter missionarischem Gesichtspunkt zu erneuern. Das ist das Herzstück der gewünschten pastoralen Umkehr, die die Verkündigung des Wortes Gottes, die Spendung der Sakramente und das karitative Zeugnis betreffen muss, d. h. die wesentlichen Bereiche, in denen die Pfarrei wächst und sich dem Mysterium, an das sie glaubt, nähert.“ (Nr. 20)

Die Kirche als ganze und ebenso jede Pfarrei vor Ort werden sich nur erneuern, wenn sie ihren Glauben an Christus vertieft.

Ich kann aus diesem Dokument nicht eine „Alleinherrschaft“ des Pfarrers herauslesen. Die Instructio verpflichtet besonders im zweiten Teil den Pfarrer zur Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gremien der Pfarrei (Nr.101 ff.). Gerade in Deutschland haben wir damit ja eine langjährige und gute Erfahrung. Wer hier aus welchen Gründen auch immer Klerikalismus wittert, hat diese Hinweise wohl übersehen. Natürlich bekennt sich die Instructio eindeutig zur sakramentalen Struktur unserer  Kirche.

Das bedeutet aber vor allem, dass es Christus ist, in dessen Auftrag alle handeln und der Pfarrer die Aufgabe hat, gemeinsam mit den getauften Frauen und Männern in seiner Gemeinde diese Kirche vor Ort – sei es eine Pfarrei oder eine Pfarreiengemeinschaft – aufzubauen. Er hat den Dienst der Einheit der verschiedenen Charismen und Beauftragungen – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er muss immer wieder dafür Sorge tragen, dass die verschiedenen christlichen  Gemeinschaften innerhalb einer Pfarrei beim Herrn bleiben – das geschieht vor allem durch die Feier der Eucharistie.

Ich bin als Bischof sehr dankbar dafür, dass viele Frauen und Männer in unseren Gemeinden diesen Dienst der Leitung verstehen und unterstützen und aus der Kraft ihrer Taufe und Firmung dabei geistlich mitwirken.

Wenn auch die Instructio in ihrem zweiten Teil stark von kirchenrechtlichen Fragen geprägt ist, so möchte ich auf das eigentliche Anliegen dieses Textes hinzuweisen und es verstärken: Es geht um eine Umkehr und um die missionarische Sendung jeder Pfarrei  – nicht allein und zuerst um Strukturen.

Es gilt, in jeder Struktur den Grundauftrag der Kirche neu zu entdecken und in den Blick zu nehmen: Wozu soll Kirche da sein? Wovon kann sie sich entlasten? Was muss sie nicht erreichen? Wie kann sie transparenter auf Gott hin werden? Dieser Aufgabe möchte ich mich als Bischof eines kleinen Diasporabistums im Osten Deutschlands mutig stellen.

+ Wolfgang Ipolt

Taufe von Anton Ringelhann

Am Sonntag, den 26. Juli 2020, wurde Anton Ringelhann im Rahmen des Gemeindegottesdienstes getauft. Der Heiligen Messe stand P. Isaak Maria Käfferlein vom Zisterzienserpriorat Neuzelle als Urlaubsvertretung für unseren Herrn Pfarrer vor, die Taufe nahm Diakon Markus vor.
Halleluja, Anton ist jetzt ein Kind Gottes, Halleluja!
(Fotos: Carola Ringelhann)

Anton, ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heilige Geistes.

Salbung mit Chrisam zum Priester, König und Propheten.

Bekleidung mit dem weißen Taufkleid.

Papst Franziskus weist Pfarreien an, missionarisch zu werden


Die Pfarreien der katholischen Kirche müssen sich missionarisch ausrichten – als „pulsierende Zentren der Begegnung mit Jesus Christus“ in einem „globalen und pluralen Dorf“ – und können auch in Zukunft nur von Priestern geleitet werden. Das schreibt Papst Franziskus mit einer neuen Instruktion vor, die den programmatischen Titel „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“ trägt.

Dort, wo keine Pfarreien möglich sind – oder nicht mehr möglich sind – sollen Bischöfe „missionarische Vorposten“ erreichten: Diese „Missionsstationen“ sollen „Gebets- und Anbetungszeiten, Katechesen und andere Initiativen zum Wohl der Gläubigen“ gewährleisten.

Die Instruktion zur „pastoralen Umkehr“ in den Pfarreien der Weltkirche wurde am Montag im Vatikan vorgestellt und im vollen Wortlaut auf dessen Website auch in deutscher Sprache veröffentlicht.

Das Dokument der Kleruskongregation regelt verbindlich – in Auslegung des geltenden Kirchenrechts – die Erneuerung der traditionellen Pfarrei: Es geht um Neuevangelisierung, ein besseres Verständnis des Glaubens sowie die rechte Feier der Sakramente.

„Die missionarische Sendung der Kirche bildet das grundlegende Leitmotiv der Erneuerung“, erklärte Msgr. Andrea Ripa, Untersekretär der Kleruskongregation, in einer am 20. Juli vorgestellten Präsentation.

„Da die Pfarrei anders als in der Vergangenheit nicht mehr der vorrangige Versammlung- und Begegnungsort ist, muss sie andere Weisen der Nähe und der Nachbarschaft im Hinblick auf ihre normalen Aktivitäten finden. Diese Aufgabe ist keine Last, die zu ertragen ist, sondern eine Herausforderung, die es mit Enthusiasmus anzupacken gilt“, heißt es in der Instruktion.

Monsignore Ripa erklärte: „Es geht darum, Perspektiven auszumachen, die es erlauben, die ‚traditionellen‘ pfarrlichen Strukturen unter missionarischem Gesichtspunkt zu erneuern“.

„Die Vertiefung der Kenntnis des Wortes Gottes, die ansprechend gestaltete Feier der Sakramente, vor allem der heiligen Eucharistie, und eine erneuerte ‚Kultur der Begegnung‘, die den Dialog, die Solidarität und die Offenheit fördert, sind die zentrale Bausteine dieser Erneuerung“.

Die erneuerte Pfarrei weise zwei weitere Charakteristika auf: „Sie will alle erreichen und einschließen, und sie ist auf die Armen bedacht. ‚Als Heiligtum, das allen offensteht, erinnert die Pfarrei, die alle ohne Ausnahme erreichen muss, daran, dass die Armen und die Ausgeschlossenen im Herzen der Kirche immer einen bevorzugten Platz haben müssen“‚.

Das elf Kapitel umfassende Schreiben ist sowohl theologisch und kirchenrechtlich begründet als auch ganz konkret in seinen Anweisungen – und mit seinen Warnungen, etwa vor den Häresien, die Franziskus als „Gnostizismus“ und „Pelagianismus“ bezeichnet.

Deutlich warnt der Papst vor diesem Hintergrund vor „Reformen“ und anderen Prozessen, die am Volk Gottes vorbeigehen und nur die Vorstellungen von Gremien und Funktionären bedienen. Strukturreformen dürfen die Gläubigen nicht außen vor lassen, mahnt Franziskus:

„Wenn wir das Volk Gottes als Ganzes und in seinen Unterschieden verdrängen, zum Schweigen bringen, zerstören, ignorieren oder auf eine kleine Elite beschränken wollen, setzen wir Gemeinschaften, pastorale Pläne, theologische und spirituelle Akzente und Strukturen ohne Wurzeln, ohne Geschichte, ohne Gesicht, ohne Gedächtnis, ohne Leib, ja ohne Leben in die Welt“.

Nur der Pfarrer ist auch ein Pfarrer

„Das Ziel der Mission und Evangelisierung der Kirche ist stets das Volk Gottes als Ganzes. Der Kodex des kanonischen Rechts hebt hervor, dass die Pfarrei kein Gebäude oder ein Bündel von Strukturen ist, sondern eine konkrete Gemeinschaft von Gläubigen, in der der Pfarrer der eigene Hirte ist“, heißt es in Abschnitt 27 der Instruktion.

Das Schreiben würdigt zugleich die Rolle eines „Pastoralrates“ – im deutschen Sprachraum oft „Pfarrgemeinderat“ – der den Pfarrer eben beraten soll; der Vatikan betont aber, dass dieser Rat auch nur beratendes Stimmrecht habe. Um legitim zu sein, „darf die Mitwirkung der Laien in der Seelsorge den Rahmen geregelter Beauftragung und Sendung nicht überschreiten“, so Ripa in der Präsentation am Montag. 

Die Instruktion stellt dazu nüchtern fest: „Das Amt des Pfarrers dient der umfassenden Seelsorge. Daher muss ein Gläubiger die Priesterweihe empfangen haben, damit er gültig zum Pfarrer ernannt werden kann. Wer sie nicht hat, kann, auch nicht im Falle des Priestermangels, weder den Titel noch die entsprechenden Funktionen erhalten“, erklärt Abschnitt 66.

„In diesem Zusammenhang spielt nicht zuletzt die Wahl der Terminologie eine Rolle, die den Unterschied zwischen dem gemeinsamen und dem besonderen Priestertum schützen muss“, so Ripa.

„Eine rein funktionale Betrachtungsweise des pastoralen Dienstes wird der Notwendigkeit einer präzisen und eindeutigen Terminologie wenig abgewinnen können. Sie bedarf der unentbehrlichen Ergänzung durch ein wirklich sakramentales Verständnis des Priestertums.“

Die Instruktion wurde vom Präfekten der Kongregation für den Klerus und vom zuständigen Sekretär des Dikasteriums am Hochfest der Heiligen Petrus und Paulus – dem 29. Juni – unterzeichnet und vom Papst approbiert.

Quelle: CNA
Foto: KNA

Neue Kurzvideo-Serie

Ab sofort gibt es regelmäßig an jedem Samstag ein Kurzvideo zu einer der Lesungen am darauffolgenden Sonntag. Der Impuls zu den ungeraden Sonntagen (im Jahreskreis) kommt jeweils von Pfarrer Artur Żuk, das Video zu den geraden Sonntagen von Diakon Markus Michael Riccabona. Das Video wird jeweils auf unserem YouTube-Kanal und auf unserer Facebook-Seite veröffentlicht.

Hier können sie das erste Kurzvideo der neuen Serie mit einem Impuls zum Evangelium vom 14. Sonntag im Jahreskreis sehen:

PFARRAUSFLUG AM 9. September

Nach der Verschiebung aufgrund der Corona-Pandemie findet unser Pfarrausflug nun schließlich am Mittwoch, den 9. September statt!
Die Fahrt führt in das Heimatbistum Grünberg-Landsberg unseres Pfarrers. Wir besuchen die weltgrößte Chistusstatue in Schwiebus, feiern die Heilige Messe im Wallfahrtsort Rokitno und besichtigen das Priesterseminar im ehemaligen Zisterzienserkloster Paradyż.
Es sind noch 5 Plätze frei, Anmeldung bitte im Pfarrbüro! Die Kosten belaufen sich auf 35 € pro Person (Busfahrt, Mahlzeiten, Führungen, Trinkgeld). Restzahlungen bitte bis 31. August!

Mittwoch, 9. September 2020, 8 bis ca. 18 Uhr

8:00 Uhr – Abfahrt Guben (8:00 Uhr vor dem Pfarrhaus, Haltestelle Sprucker Straße; ca. 8:10 Uhr Haltestelle beim Hochhaus)

9:30 Uhr – Świebodzin (Schwiebus) bei dem größten Christkönig der Welt. Besichtigung der Wallfahrtskirche der Göttlichen Barmherzigkeit (Gebet); anschließend im Pfarrheim „2. Frühstück“ (Sandwich). 

12:00 Uhr – Heilige Messe in Rokitno
vor dem Gnadenbild der „geduldig zuhörenden Gottesmutter“ in der päpstlichen Basilika. 
ca. 13:00 Uhr Mittagessen im Pilgerhaus. 

15:00 Uhr Besichtigung des Klosters Paradyż (Jordanowo); anschließend Kaffee und Kuchen

16:30 Uhr Rückfahrt nach Guben 

ehemalige Klosterkirche im Priesterseminar Paradyż
Wallfahrtskirche in Rokitno

Fotos: Riccabona

Das Programm: Evangelisierung

Nein, Mission und Evangelisierung ist nicht das Programm, das sich der Herr Pfarrer ausgedacht hat. Es ist das Programm von Jesus Christus, vom Papst, von unserem Bischof, von der ganzen Kirche!
Der letzte Auftrag von Jesus an seine Jünger, sozusagen sein Vermächtnis, sein Testament war: „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Sein Auftrag war definitiv nicht: „Macht es euch in euren Pfarrgemeinden gemütlich und bleibt möglichst unter euch.“

Das Hauptanliegen aller Päpste seit Paul VI. war die Evangelisierung bzw. die Neuevangelisierung. In der Enzyklika „Evangelii nuntiandi“ schrieb Papst Paul VI.: „Evangelisierung ist die innere Umwadlung“ (EN 18). Papst Franziskus hat ganz deutlich gesagt, dass die Pfarren missionarisch sein müssen. Frei nach Karl Rahner könnte man sagen: Die Pfarre von morgen muss missionarisch sein oder sie wird nicht mehr sein. In seinem „Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ schrieb Papst Franziskus von der Evangelisierung als einem „Weg der Jüngerschaft“ (Nr. 7).

Das ist auch das Anliegen unseres Bischofs Wolfgang Ipolt. Am Samstag vor einer Woche hat es ein Treffen aller Diakone des Bistums mit dem Bischof gegeben. Und das Thema, über das der Bischof hauptsächlich gesprochen hat, war Evangelisierung!
Bischof Ipolt zitierte unter anderem den emeritierten Bischof Joachim Wanke (Erfurt), der in einem Impuls beim Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz sagte: „Unsere Kirche in Deutschland muss entschieden umdenken. So hart es klingt: Das Gewinnen neuer Christen hat prinzipiell Vorrang vor der ‚Bestandswahrung‘. Aus dem überkommenen Erbe muss ein neues Angebot werden. Aus der verbreiteten Unkenntnis dessen, was die Mitte der Nachfolge Christi als Lebensvollzug ausmacht, muss ein (intellektuelles und existentielles) Entdecken werden, … das zu einer ‚Lebenswende‘ Mut macht.“

Mission ist einer der Grundaufträge der ganzen Kirche! Das kirchliche Leben ist ein Dreiklang, ein Dreischritt: Bekehrung, Stärkung des Glaubens, Missionierung. Die Bekehrung geschieht laufend, nicht nur einmal im Leben. Deswegen haben wir auch den Advent und die Fastenzeit. Diese Zeiten dienen jedes Jahr unserer eigenen Umkehr.
Die Stärkung geschieht durch unser spirituelles Leben: das tägliche Gebet, die Anbetung, das Lesen oder Hören des Wortes Gottes, durch die Eucharistie. 
Und darauf folgt die Mission. Ohne diesen entscheidenden dritten Schritt ist ein christliches Leben unvollständig. Ohne Mission sind wir nur Zwei-Drittel-Christen. Uns fehlt ein wesentliches Element!

Was machen wir denn jeden Sonntag in der heiligen Messe? Wir versammeln uns, wir werden gestärkt durch das Wort Gottes und durch die Eucharistie, und dann werden wir ausgesandt! „Ite missa est!“ Geht, ihr seid gesandt! Wozu? – Genau: um zu evangelisieren! Das ist der Sinn des Ganzen: Wir treffen uns, um uns zu stärken für die Mission!

Bild: Aussendung der Jünger (Foto: VOX/2013 LightWorkers Media/Joe Alblas/Casey Crawford)

Hauptsache gesund?

Die neue Ausgabe des „Angelus“ für Juli/August gibt es hier zum herunterladen!
Hier als Auszug die Kolumne „diakonal“ mit dem Titel „Hauptsache gesund?“:

Gerade in der Zeit des Coronavirus hören wir solche Aussagen sehr oft: „Bleiben Sie gesund!“ und „Hauptsache gesund“ oder „Das Wichtigste ist die Gesundheit!“

Nein, nein und nochmals nein! So ein unglaublicher Unsinn! Ist denn Gesundheit wirklich das Wichtigste? Darf der Erhaltung der Gesundheit alles andere untergeordnet werden? Jeder von uns kennt kranke Menschen und wir waren alle auch selbst schon krank, vielleicht sogar schwer. Fehlt einem Kranken die Hauptsache, das Wichtigste? Sprechen wir einem Kranken ab, glücklich sein zu können, einen Sinn im Leben zu finden? Sprechen wir ihm ab, Gott begegnen zu können? Kann denn ein Kranker etwa nicht lieben? – Was gibt es Wichtigeres, was ist die Hauptsache?

Sicherlich ist die Gesundheit ein hohes Gut, das schützenswert ist, und auch der Staat hat dabei seine Verantwortung wahrzunehmen. Aber die Gesundheit ist bei weitem nicht das höchste Gut! Ein höheres Gut etwa ist die Freiheit, die auf Kosten der Sorge um die Gesundheit der Bürger in letzter Zeit massiv eingeschränkt wurde.

Doch das höchste Gut für uns Christen ist das Seelenheil. Dass unsere Seele gerettet wird, dass wir in den Himmel kommen, dass wir das ewige Leben in Gott haben – das ist die Hauptsache! Diesem höchsten Gut muss stets alles andere untergeordnet werden.

Diakon Markus

Im Gemeindebrief hier weiterlesen!

Dreifaltigkeit: die größte Liebesbeziehung

Heute feiert die katholische Kirche den Dreifaltigkeitssonntag. So rückt sie das vielleicht größte und zugleich schwierigste Glaubensgeheimnis der Christenheit an diesem Tag in den Mittelpunkt. Sogar einer der größten Theologen der Gegenwart, Josef Ratzinger – Papst Benedikt XVI., schreibt in seinem Werk „Einführung in das Christentum“, dass alles Reden und Schreiben über die Trinität nur „armseliges Gestammel“ sein kann.

Gott ist immer größer. Wir können als Geschöpfe nicht Gott, den Schöpfer, begreifen, ja nicht einmal denken. So schreibt auch Dionysius Areopagita, der Begründer der christlichen Mystik, am Ende des 5. Jahrhunderts, dass die Geheimnisse Gottes in seinem Schweigen und Dunkel unenthüllbar bleiben. Die Frage ist, was können wir denn überhaupt von Gott wissen, was nicht aus unseren eigenen, armseligen, völlig begrenzten Ideen und Überlegungen kommt? Hat nicht Ludwig Feuerbach recht, wenn er sagt, dass Gott nur eine Projektion der Wünsche und Vorstellungen des Menschen ist?

Der große Unterschied zwischen Christentum und Judentum einerseits und allen anderen Religionen und Philosophien andererseits ist: Wir glauben, zwar auch, dass Gott von uns aus nicht erreichbar, nicht erkennbar, nicht einmal denkbar ist – dass er aber von sich aus erkannt werden will! Gott will sich uns zeigen, Gott will dass wir ihn kennenlernen können. Von Anfang an ist Gott zum Menschen unterwegs, um eine Gemeinschaft mit ihm zu bilden. Der Bund mit Gott ist der tiefe Sinn aller Schöpfung!

In Jesus Christus hat sich Gott schließlich unüberbietbar geoffenbart, sich den Menschen so gezeigt, wie ER will, dass wir ihn kennen: als die Liebe selbst! Um mit den Menschen zu sein, um eine Liebesbeziehung mit uns einzugehen, ist er selbst Mensch geworden und doch auch ganz Gott geblieben. „Wer mich sieht, hat den Vater gesehen“, sagt Jesus. In ihm und an ihm können wir anfangen zu erkennen, wer und wie Gott wirklich ist. Er hat sich selbst entäußert, wie es im Philipperbrief heißt. Das heißt, er hat auf seine Göttlichkeit verzichtet. Das heißt, er hat, um uns zu begegnen, auf sich selbst verzichtet. Bis zum Kreuz.

Durch den Sohn haben wir den Vater erkannt, und er hat uns auch den Heiligen Geist gesandt. Er hat uns geoffenbart, dass Gott, der EINE, in sich drei Personen ist, die Fülle selbst. Wenn Gott DIE Liebe ist, dann muss er in sich, in seinem innersten Wesen Liebe sein und lieben. Und wenn Er, der ohne Anfang und Ende ist, schon Liebe ist bevor die Welt ist, ja wenn die Schöpfung ursächlich aus Seiner Liebe hervorgeht – dann muss diese anfangs- und endlose Liebe in Ihm selbst lebendig sein.

Liebe ist aber Beziehung. Die höchste Form von Beziehung. Und genau das heißt – vereinfacht ausgedrückt – Dreifaltigkeit: dass Gott in sich Beziehung ist. So sind auch die Bezeichnungen „Vater“ und „Sohn“ keine Geschlechtsbezeichnungen, sondern Beziehungswörter: Der Vater liebt den Sohn, und der Sohn liebt den Vater. Der Vater schenkt sich ganz dem Sohn, und der Sohn schenkt sich ganz zurück. So sagt Jesus im heutigen Evangelium: „Alles, was der Vater hat, ist mein.“

Gott ist in diesem Sinne nicht statisch, sondern in sich dynamische Beziehung. Und diese Beziehung zwischen Vater und Sohn, diese Hingabe zwischen dem Schöpfer und Seinem Wort, diese LIEBE – das ist der Heilige Geist. Der Heilige Geist ist Beziehung, er ist die Liebe und das Leben Gottes selbst. Er ist Gott und so ist er auch Person. Deswegen hat uns Jesus, der Sohn, durch die Sendung des Heiligen Geistes mit hineingenommen in eben diese Liebesbeziehung mit Seinem Vater.
Wir sind DURCH Jesus und IM Heiligen Geist auch zu Töchtern und Söhnen Gottes geworden und damit zu Erben.

Bild: Schematische Darstellung der Trinität auf dem Hochaltar des Domes in Bautzen (Foto: Riccabona)