Katholische Kirche
Hirtenwort von Bischof Wolfgang Ipolt zur österlichen Bußzeit 2020
Liebe Schwestern und Brüder,
Glauben heißt immer: eine Wahl treffen. Gott hat seine Wahl getroffen. In der Taufe hat er zu uns sein Ja gesagt. Christsein heißt, diese Wahl Gottes großherzig beantworten mit meinem Ja zu ihm. Die Zustimmung zu Gottes Wort und zu seinen Anliegen bedeutet zugleich auch „Ab-schied“ und „Ab-sage“. Bevor wir in der Osternacht durch unsere dreifache Antwort den Glauben bekennen, sagen wir dreimal „Ich widersage.“ Die Kraft zum Ja zeigt sich auch im Mut zum Nein. Am schlimmsten ist das „Jein“ – eine lauwarme Unentschiedenheit, die keine Früchte trägt. Wir dürfen wissen: Beides – unser Ja zu Gott und auch unser Nein zu allem, was seinem Willen nicht entspricht – ist immer umfangen von Gottes Ja zu uns, das in der Taufe sichtbar geworden ist.
Von Jesus haben wir drei Wege gelernt, wie wir zu einer neuen Entschiedenheit finden können:
► Im Fasten, das Leib und Seele für Gott öffnet;
► durch einen ehrlichen Blick auf unser Denken und Sprechen und das Eingeständnis des eigenen Versagens;
► durch das treu durchgehaltene Gebet, mit dem wir Gott den ersten Platz in unserem Leben einräumen.
Für diesen Weg durch die kommenden Wochen auf Ostern zu segne euch der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn und der Heilige Geist.
Euer Bischof
+ Wolfgang Ipolt
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Bild: Ilya Repin, 1903