Mit Jesus auf Urlaub

Urlaub ist durchaus biblisch. Ja, Jesus selbst lädt uns dazu ein, Urlaub zu machen. „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus“, sagt er zu seinen Jüngern in Mk 6,31. Und weiter heißt es: „Sie fanden nicht einmal Zeit zu essen.“ – Stress! Erholung und Auftanken sind angesagt. Doch schauen wir uns das genauer an:

Jesus empfiehlt einen einsamen Ort: Nicht von der Arbeit zu irgendeinem Halligalli auf Ibiza, nicht zu einem Animationsurlaub im Club Med. Aber auch kein Action-Urlaub mit Extremsport oder Abenteuer. 

Man kann das alles schon machen, nur es ist keine Erholung, die Jesus uns aber empfiehlt. Die finden wir nur in der Ruhe und Einsamkeit. Es ist also Rückzug angesagt. Das äußere Tun der Arbeit muss eingestellt werden, muss sich zurückziehen nach innen. 

Bin ich bei der täglichen Arbeit normalerweise außen fokussiert, so liegt jetzt die Aufmerksamkeit innen. Denn wo es einsam ist, da gibt es eben im Außen nichts oder nicht viel. Jesus führt uns zur Erholung also nach innen, damit wir mit uns selbst sind – und mit ihm.

Jesus sagt nämlich nicht: „Wo ihr allein seid.“ sondern „Wo wir allein sind.“ Jesus ist also dabei, und das ist ganz wichtig, ja entscheidend. Und er sagt auch „Kommt mit“, das heißt er führt uns.

Urlaub und Erholung bedeuten nämlich nicht, Urlaub machen von Gott – ganz im Gegenteil. Leider geschieht es oft, dass man im Urlaub nicht in die Messe geht, ja vielleicht sogar nicht einmal betet. Man ist ja schließlich im Urlaub.

Nur, ohne beim Herrn zu sein gibt es keine Erholung. Wie und wo sollten wir denn Kraft tanken, wenn nicht bei ihm? Gerade im Urlaub sollten wir mehr Zeit in der Stille mit dem Herrn verbringen, als im Alltag, wenn uns die Sorgen, Probleme, die täglichen Herausforderungen mehr ablenken. Wirkliche Erholung ist jede Stunde, ja jede Minute, die wir still sind und ganz allein mit ihm verbringen. So wie Maria in Bethanien zu Füßen des Meisters sitzt und ihm zuhört. 

Und schließlich sagt Jesus ruht ein wenig aus.“ Ein wenig! Warum sollen wir uns denn nicht länger erholen dürfen? Es ist ganz interessant, dass auch die moderne Medizin und Psychologie herausgefunden haben, dass kürzere, dafür öftere Auszeiten viel besser sind, als ein langer Urlaub im Jahr und den Rest der Zeit durcharbeiten. 

Diakon Markus

(Foto: Riccabona)

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