1700 Jahre Konzil von Nicaea – Ein gemeinsames Bekenntnis für alle Christen

Im Jahr 2025 feiern wir ein besonderes Jubiläum: Vor 1700 Jahren, im Jahr 325 n. Chr., fand das Erste Ökumenische Konzil in Nicaea (heute İznik/Türkei) statt. Die Bischöfe der damals bekannten Christenheit versammelten sich auf Einladung Kaiser Konstantin, um zentrale Fragen des Glaubens zu klären und die Einheit der Kirche zu stärken. Im Mittelpunkt stand die Abwehr von Irrlehren und die Formulierung eines gemeinsamen Glaubensbekenntnisses. Dieses „Nicäno‑Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis“ prägt bis heute alle großen christlichen Konfessionen – Katholiken, Orthodoxe und Protestanten gleichermaßen.

Historischer Hintergrund

  • Anlass und Umfeld
    Im frühen 4. Jahrhundert hatte sich das Christentum im Römischen Reich etabliert, war jedoch innerlich zerrissen. Streitigkeiten um die Natur Christi – insbesondere die Frage, ob der Sohn Gottes „wesensgleich“ (griechisch homoousios) mit dem Vater sei – drohten, die junge Kirche zu spalten.
  • Die Versammlung in Nicaea
    Rund 300 Bischöfe aus Ost und West folgten der Einladung Kaiser Konstantins. In hitzigen Debatten wurde die Arianische Lehre, die Christus einen niedrigeren Rang als den Vater zuwies, schließlich verworfen.
  • Beschluss und Verkündigung
    Am 19. Juni 325 wurde das erste Glaubensbekenntnis verabschiedet. Es legte fest, dass der Sohn „gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater“ ist. Damit fand die Kirche eine klare theologische Mitte, die bis heute Geltung hat.

Das in Nicaea formulierte Glaubensbekenntnis wurde später im Jahr 381 in Konstantinopel geringfügig erweitert. Dieses Bekenntnis verbindet uns: Ob in der lateinischen Liturgie der römisch-katholischen Kirche, im Choralgesang der Orthodoxen oder im freien Gottesdienst vieler evangelischer Gemeinden – wir bekennen denselben Gott in derselben Weise.

Bedeutung für unser Gemeindeleben heute

  1. Ökumenische Brücken
    Das Gemeinsame Bekenntnis bietet eine Grundlage für den Dialog und das gemeinsame Gebet. In vielen Regionen feiern Gemeinden unterschiedlicher Konfessionen heute ökumenische Gottesdienste zum Gedenken an Nicaea.
  2. Glaubenssicherheit
    In Zeiten von Relativismus und Unsicherheit erinnert uns das Glaubensbekenntnis an das Wesentliche: an die Trinität Gottes und das Heilshandeln in Christus.
  3. Inspiration für Gemeinschaft
    Die Einheit, die damals in Nicaea angestrebt wurde, ist auch unser Ziel: eine Kirche, die unter Verschiedenheit in Liebe verbunden ist.

Einladung zum Jubiläum

Wir laden Sie herzlich ein zu einer besonderen Veranstaltung der Stadtökumene Guben am Sonntag, den 21. September 2025 in unsere katholische Pfarrkirche ein:
15.30 Uhr Vortrag von Pater Alberich Maria Fritsche OCist (Neuzelle) im Pfarrsaal
17.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst, Predigt: Pfr. Michael Voigt (SELK), Pfarrkirche

Feiern wir gemeinsam das Geschenk unseres uralten, aber lebendigen Glaubensbekenntnisses! Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihr Mitfeiern dieses großartigen Jubiläums.

Diakon Markus

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