Alle Jahre wieder … – Routine?

Die neue Ausgabe des „Angelus“ für Dezember bis Februar gibt es hier zum Herunterladen!

Besonders die Festzeiten, die sich regelmäßig wiederholen und einen festen Ablauf haben, wie Advent, Weihnachten oder Neujahr, sind mit starken Gewohnheiten verbunden. Diese wieder wachsen oft, besonders im privaten Bereich, zu Ritualen und zu Handlungen, die einfach ein „Muss“ sind, die sich mit der Zeit zu einer Routine entwickeln.

Und eigentlich wäre das kein Problem, wenn nicht durch die Tatsache, dass die Routine oft abflacht, die Geheimnisse der Festivitäten von Jahr zu Jahr immer schwächer, ja oberflächlicher wahrgenommen werden. Die Gefahr besteht, dass dann am Ende dieses Prozesses Gleichgültigkeit und Erfüllung eines bloßes „Minimum-Programms“ stehen.

Diese Abflachung der religiösen Rituale überträgt sich auch auf den Glauben und mündet oft im sogenannten „religiösen Indifferentismus“.

Was ist aber ein Indifferentismus? – Als Indifferentismus (lat. indifferens = gleichgültig) bezeichnet man die Gleichgültigkeit gegenüber verschiedenen Religionen, Religionsgemeinschaften, Weltanschauungen, sittlichen Anschauungen, in der Annahme, diese seien alle gleichwertige Ausdrucksweisen des Menschengeistes. Die praktische Haltung des Indifferentismus, kann aus bloßer geistiger Trägheit, die durch Ideologie (Kommunismus), Erziehung (Schulsystem) und Umgebung begründet und verstärkt werden kann, aber auch aus theoretischem Indifferentismus stammen.

Die Wurzeln des letzteren sind Agnostizismus (Leugnung der Fähigkeit der menschlichen Vernunft, über die sinnliche Erfahrungswelt hinaus etwas mit Gewissheit zu erkennen), Atheismus (ohne Gott sind alle Religionen gleich wenig wert; Unglaube) oder Leugnung wenigstens eines Teiles der Glaubenswahrheiten (aus der heraus der Unterschied zw. den christl. Bekenntnissen verwischt wird; Häresie). Wir Gubener sind also besonders betroffen. Die Offenbarung schreibt dem Menschen die Fähigkeit zu, mit seiner natürlichen Vernunft sowohl Gott (Weish 13; Röm 1,20) wie auch die von Gott mit der Menschennatur verbundenen sittlichen Forderungen zu erkennen (Röm 2,14 f). Daran hält sich die kirchliche Lehre. Das Forschen nach der Wahrheit macht ein unabdingbares Element der vom Menschen zu erfüllenden, wesentlichen Lebensaufgabe aus (Bildung, Bestimmung des Menschen). Die kirchliche Lehre lehnt den Indifferentismus wegen Vernachlässigung dieser Pflicht ab.

Nehmen wir uns also in den kommenden Tagen und Wochen vor, nicht bloß unsere bisherige Advents- oder Weihnachtsroutine zu pflegen, um nicht in irgendeinem seelischen Indifferentismus zu landen, sondern suchen wir ganz aktiv die Wahrheit des Advents und des Weihnachtsfestes. Forschen wir sorgfältig nach, was will Gott uns neu, frisch, aktuell durch diese liturgischen Zeiten und Festivitäten sagen und zeigen?

Beten wir auch für alle unsere Nachbarn und Bekannten, die sich seit Jahren im schrecklichen religiösen Indifferentismus (Gleichgültigkeit) eingenistet haben und behaupten irrtümlich, Gott und Seine Kirche ist Ihnen nicht nötig. Möge Gott sie davon befreien und einen neuen Zugang zu Seiner Wahrheit, zu Seinem Erlösungswerk, im neuen Jahr 2025 eröffnen.

Einen gesegneten Advent und forschungsfrohe Weihnachten wünscht Euch/Ihnen

Pfarrer Artur Żuk

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