Rede von Thomas Wilke

zum Abschied von Kan. Uwe Aschenbrenner als Pfarrer von Guben am 24. August 2019

Lieber Pfarrer, im Namen der gesamten Pfarrgemeinde möchte ich Ihnen herzliche danken für die segensreiche Arbeit in den insgesamt 32 Jahren in unserer Gemeinde und davon 31 als unser Pfarrer. Wir beide kennen uns schon viele Jahre, deshalb darf ich jetzt in das gewohnte Du übergehen.

So lass uns noch einmal gemeinsam die vergangenen Jahre beleuchten.  

Lieber Uwe, als du vor 32 Jahren als Kaplan nach Guben versetzt worden bist, war schon klar, dass du einmal unseren damaligen Pfarrer Winfried Steffen beerben würdest. Nach einigen Jahren als Kaplan in anderen Gemeinden, kam noch einmal in Guben ein anstrengendes Kaplansjahr zum Schluss. Das Jahr unter Pfarrer Steffen war sicher nicht das einfachste und sehr arbeitsreich. O-Ton Pfarrer Steffen: „Der Kaplan hält immer die Abendmessen und jeden Sonntag die Andacht.“  Als Pfarrer konntest du dir dann etwas mehr Freizeit verschaffen und einige Termine streichen. Als sehr gut empfinde ich heute noch die einzige Sonntagsmesse um 9.00 Uhr für die ganze Gemeinde. Hier treffen sich alle zum gemeinsamen Gebet, zur gemeinsamen Eucharistiefeier. Die Gemeinde „verzettelt“ sich nicht auf mehrere Termine. 

Der Anfang in Guben war geprägt von der politischen Wende 1989 und deinem festen Willen, mit der Katholischen Gemeinde in Gubin einen festen Kontakt aufzubauen. Dir allein ist es zu verdanken, dass z.B. alle zwei Jahre eine gemeinsame Fronleichnamsprozession grenzüberschreitend stattfindet. Deine Bemühungen um die deutsch-polnische Verständigung und Zusammenarbeit hier auf regionaler Ebene haben wirklich Früchte getragen. Deshalb wurde dir auch die große Ehre zuteil, als Ehrendomkapitular des Bistums Gorzów berufen zu werden. Das ist wirklich eine besondere Würdigung! 

Bei der Rückschau auf deinen langen priesterlichen Dienst in Guben ist mir so richtig bewusst geworden, dass du immer fest im Glauben und treu zum Papst in Rom gewesen bist. Täglich hast du die heilige Messe für und mit der Gemeinde gefeiert. Damit hast du vielen Gläubigen unserer Gemeinde die Möglichkeit gegeben, täglich die heilige Kommunion zu empfangen. In vielen Gemeinden unseres Bistums ist das längst keine Normalität mehr. Für diesen treuen priesterlichen Dienst sei dir von ganzem Herzen gedankt. 

Danken möchte dir der Kirchenvorstand für die umsichtige und wirtschaftlich sehr sparsame Führung der Gemeinde. Du hast keine großen Anforderungen gestellt und hinterlässt deinem Nachfolger eine finanziell gut ausgestattete Kirchkasse. 

Neben diesen wichtigsten Diensten in der Gemeinde hast du über viele Jahre auch andere Aufgaben übertragen bekommen. Zu nennen wären hier die Vertretungen in Neuzelle, Beeskow und Eisenhüttenstadt, die Zeit als Administrator in Forst und Eisenhüttenstadt, Vertretungen in Cottbus und deine Zeit als Dekan des Dekanates Cottbus-Neuzelle. Diese Aufgaben hast du mit großer Selbstverständlichkeit und sehr gewissenhaft erledigt. 

Bemerkenswert waren dabei die beiden letzten Jahre mit ihren Irrungen und Wirrungen und vielen Dekreten unseres hochverehrten Herrn Bischofs. Im Ergebnis dessen hast du zu zeitig deine Wohnung im Pfarrhaus aufgegeben, dafür aber eine schöne nette kleine Wohnung in der Kaltenborner Straße gefunden. Letzten Endes hat sich alles zum Besten gefügt, nicht nur für dich, sondern auch für die Zukunft unserer Gemeinde.

Einige Dinge haben dir in deinem Dienst in Guben nicht so richtig gelegen. Dazu zählte vor allem die stark gestiegene Bürokratie der Katholischen Kirche und die Arbeit am Computer. Beides kannst du jetzt getrost hinter dir lassen. Manchmal wäre es besser gewesen, hier die Mithilfe in der Gemeinde abzufordern. Aber das kannst du deinem Nachfolger ans Herz legen. 

Und dann wäre da noch die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Hier hast du viele Jahre gute Unterstützung von den Gemeindereferenten erhalten. Die letzten Jahre hat dich das Bistum damit leider allein gelassen. Aber du hast diesen für dich schwierigen Dienst auf dich genommen und es hat auch Früchte getragen. Wir haben nach einigen Jahren wieder zwei neue Ministranten in der Gemeinde.     

Erinnern möchte ich an dieser Stelle an einige Dinge, die uns besonders in Erinnerung bleiben werden:

  • die jährlichen Seniorenausflüge mit dem Bus in die nähere und weitere Umgebung
  • der jährliche Jahresrückblick auf Video für alle Aktivitäten und Höhepunkte der Gemeinde
  • die großzügigen Dankesessen für alle ehrenamtlich Tätigen 
  • die festlichen Gottesdienste mit besonders viel Weihrauch
  • die begeisterten Berichte über wieder unterbotene Fahrzeiten nach Görlitz und Neuzelle
  • deine ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Gemeinde, wie Rasenmähen und Sakristeiarbeit
  • der gute Duft, wenn du wieder einmal ein neues Parfum ausprobiert hast
  • die vielen neuen Autos, die immer gleich aussahen und immer die gleiche Nummer hatten
  • deine Liebe zu Eckes Edelkirsch
  • deine liturgischen Witze am Ende des Gottesdienstes
  • und nicht zuletzt war dies alles möglich, da du dich alle zwei Jahre ausgiebig bei einer Kur in Piestany verwöhnen lässt

Zum Schluss möchte ich dir, lieber Pfarrer Uwe, noch einmal herzlichen Dank sagen für deinen priesterlichen Dienst in unserer Gemeinde. Möge der Herr dir alle deine Mühen dereinst vergelten. Für deine Zukunft wünschen wir dir Gottes reichen Segen und beste Gesundheit. Danksagen möchte ich an dieser Stelle auch allen, die dir in den vielen Jahren persönlich treu zur Seite gestanden haben und deine Arbeit mit ihrem täglichen Gebet begleitet haben.                

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